CORVUS CORAX - Ars Mystica
Mehr über Corvus Corax
- Genre:
- Akustik/ Ambient/ Folk/Mittelalter/ Mystik
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Absolutpromotion
- Release:
- 29.07.2016
- Impressiones
- La i mBeltaine
- Mille Anni Passi Sunt
- Corvus Corax Trioculi (Games Of Thrones Theme)
- Sverker
- Cheiron
- Hymnus Apollon
- Qui Nous Demaine
- Unicornis
- Die Klage
- Ballade De Mercy
- Is Nomine Vacans
- O Varium Fortune
- Fortune
- Ergo Bibamus
- Palastinalied
Die Könige statuieren ein Exempel!
Heimlich, still und leise haben sich die schwarzen Vögel besonnen und auf die letzten 27 Jahre zurückgeschaut: CORVUS CORAX wartet in diesem Juli mit einem Best-Of auf. "Ars Mystica" haben die Spielleute ihre neue Scheibe getauft, zu Deutsch: Geheimnisvolle Kunst. Damit treffen die Berliner den Nagel auf den Kopf, denn um es gleich am Anfang gesagt zu haben: Nebenbei hören ist bei diesem Album nicht. Glaubt mir, ich habe es versucht. Aber schon der Opener "Impressiones", den Anke aus Siebenbürgen mehr spricht als singt, schafft eine solch erwartungsvolle Spannung, dass ich nicht anders kann. Ich setze mich brav auf den Hosenboden und lausche den Songs wie ein kleines Mädchen einem Geschichtenerzähler.
Denn auch wenn mir als altem Raben-Fan beinahe alle Lieder schon bekannt sind: Auch für mich ist "Ars Mystica" oft eine echte Überraschung. Und das nicht nur wegen der Neueinspielungen. Das erste Bonbon der Scheibe ist dabei 'Corvus Corax Trioculi'. Oder, um es anders auszudrücken: "Game Of Thrones" im CORVUS-CORAX-Stil. Wesentlich gediegener als das Original und mit stampfenden Trommeln drücken die Spielleute dem Theme der Serie ihren eigenen Stempel auf und machen den Soundtrack zu einem heroischen Epos. Ebenfalls ein echtes Highlight der Platte und mein persönlicher Favorit ist 'O Varium Fortune'. Schon im "Cantus Buranus" und vor allem live ein echtes Erlebnis gewesen, setzt CORVUS CORAX mit der majestätischen Hymne dem Best-Of die Krone auf. Bei den Stimmen der Spielleute, die vor allem zum Höhepunkt des Stückes in einen eindrucksvollen Chor gipfeln, stellen sich mir sämtliche Haare auf.
Natürlich könnte man meckern. So tue ich mich mit den ersten Sekunden von 'Mille Anni Passi Sunt' ein wenig schwer, die gehauchten Verse von Anke aus Siebenbürgen klingen mir zu Beginn beinahe zu lasziv. Doch selbst diese gehen in dem Gesamtwerk auf, das von den ruhigen Trommeln und den beinahe verhaltenen Dudelsäcken getragen wird. Gänsehaut pur!
Über die ganze Scheibe hinweg verstehen die Spielleute es, mich als Hörerin so zu fesseln, dass ich wirklich NUR zuhöre. Wie in einem Film warte ich auf das nächste Lied, die nächste Geschichte und bin beinahe ein wenig enttäuscht, als die Dudelsäcke nach dem letzten Ton des "Palästinalied" verstummen. Ich will doch noch gar nicht aufwachen, will weiterträumen und in der Welt von Mythen und Legenden schwelgen, die CORVUS CORAX heraufbeschwört hat. Und so verneige ich mich voll Ehrfurcht vor dem neuen Oeuvre von CORVUS CORAX: Lang leben die Könige!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat