COSMOS - Mind Games
Mehr über Cosmos
- Genre:
- Progressive Rock / Art Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 11.05.2012
- Contact
- Skygarden
- Lost Years
- Freak Show
- No Point In Living
- Hollow Man
- Paranoia
- There Are Millions Of Reasons To Carry On
- Close To The Edge
- Sequences
Emotionale Variante des klassischen PINK FLOYD-Sounds
Die Suche nach einer eigenen Identität hat die Musiker von COSMOS in den vergangenen Jahren offenbar gehörig beschlagnahmt. Ganze sechs Jahre haben die Schweizer gebraucht, um ihr neues Album zu komponieren und sich dabei auch im angemessenen Rahmen von den ständigen PINK FLOYD-Vergleichen zu lösen - eine Herausforderung, die den Eindrücken des neuen Silberlings zufolge aber nur in Maßen bewältigt wurde. Denn auf "Mind Games" hört man genügend Stoff, der das letzte Karrieredrittel von Waters und Co. deutlich in sich trägt.
Den markanten Unterschied arbeiten die Eidgenossen allerdings dadurch heraus, dass sie ihr Material viel emotionaler anpacken. Die zehn neuen Stücke sind stellenweise sehr ruhig und verträumt, bisweilen sogar melancholisch, leider jedoch nicht immer ausdrucksstark genug, um die entsprechenden Stimmungen auch auf den Zuhörer zu übertragen. 'Contact' mit seinen zähen Arrangements bietet keinen leichten Einstieg, 'Skygarden' ist trotz kompakterer Arrangements bisweilen auch recht sperrig und das kunstfertige 'Freak Show' schreit ebenfalls nach Leben und Energie, die letzten Endes weder von den mehrstimmigen Vocals, noch von der semi-balladesken Instrumentalbegleitung gewährleistet werden können. Spannender wird "Mind Games" eigentlich erst im letzten Abschnitt des Albums, wo mit dem starken Instrumental 'There Are Millions Of Reasons To Carry On', dem melodischen 'Sequences' und dem gefühlvollen 'Close To The Edge' unverhofft noch Songs lauern, deren bittersüße Atmosphäre mitzureißen weiß. Aber auch hier sind es stellenweise nur kleine Schnipsel, an die man sich klammern mag, seien es nun die angenehmen Keyboard-Harmonien, die pulsierende Gitarrenarbeit oder der Gesang der neuen Frontdame Mirjam Heggendorn.
Allerdings gilt auch in diesen Abschnitten: Ohne den PINK FLOYD-Unterton, manchmal ergänzt durch einige ELOY-Fragmente in der Melodieführung, geht bei COSMOS gar nichts. Da kann die Band noch so oft betonen, dass man nach einer eigenen musikalischen Identität sucht; solange man sich immer wieder so stark von den offensichtlichen Parallelen verleiten lässt, wird man den Vergleich nie loswerden. Ist das nun schlimm? Nicht wirklich! Doch COSMOS schreiben auch anno 2012 nicht zwingend packende Lieder und schaffen es wiederholt nicht, auf ganzer Linie zu begeistern. FLOYD-Liebhaber sollten natürlich trotzdem mal ein Ohr riskieren. Alle anderen sollten sich darauf gefasst machen, mit vielen langatmigen Passagen konfrontiert zu werden und mit diesem Album nicht gerade den dicksten Fang zu machen.
Anspieltipps: Sequences, Hollow Man
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes