COUNT NUCULAR - Arising
Mehr über Count Nucular
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 01.12.2021
- From His Radiated Tomb...
- Count Nucular Arising
- Compulsive Affection
- Let Them Fight Their Own Wars
- Basement Door
- Judgement Day
- Psycho Clones
- 2012
- Idiots
- Infected By Rain
Frischer und unverbrauchter Thrash Metal aus Deutschland.
In der Thrash-Hochburg Deutschland hat man es als aufstrebende Band wirklich nicht leicht. Zum einen, da man nicht als zweite KREATOR/SODOM/DESTRUCTION abgestempelt werden will, und zum anderen, weil man auch nicht in der Masse der Thrash-Metal-Bands, die aus Deutschland kommen, untergehen möchte. Daher muss man, um herauszustechen, mit einem Alleinstellungsmerkmal oder einer Besonderheit aufwarten können. COUNT NUCULAR gelingt das auch ganz gut durch das Einbauen von Einflüssen aus anderen Genres. Das Endprodukt klingt dann aber trotzdem 100% nach Thrash: Hier ein Black-Metal-Riff, dort typischer Death-Metal-Gesang, an der einen Stelle Gesang in der Tradition von IRON MAIDEN, an der anderen Stelle ein Solo in der Manier des Power Metal. Dabei werden diese Einflüsse sinnvoll in die Kompositionen eingebunden, sodass diese am Ende sehr stimmig daherkommen.
"Arising" ist das erste vollständige Album der Band. Vor nicht weniger als neun Jahren kam das letzte Material der Truppe heraus, man war in der Zeit aber nicht untätig und ist ordentlich durch die Weltgeschichte getourt, mit Kapellen wie BURDEN OF LIFE oder CHAINBREAKER. Textlich baut die Band einen Mythos um das Bandmaskottchen "Count Nucular" auf, ein vampirartiges Wesen, das aus unerklärlichen Gründen auch noch radioaktiv ist und so zu seinem Namen kommt. Aber auch gesellschaftskritische Lyrics ('Let Them Fight Their Own Wars'), die Geschichte rekapitulierende Texte ('2012') und auch einfach Humorvolles ('Idiots') werden nicht vernachlässigt. Wobei die Geschichten über den radioaktiven Grafen auch eher zum Schmunzeln sind.
Mit einem tollen atmosphärischen Into wird man in den ersten Track eingeführt. Und der hat es in sich. Mit einem Black-Metal-artigen Riff wird direkt die Marschrichtung vorgegeben. Abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass 'Count Nucular Arising' nicht zu der ultimativen Bandhymne und dazu zum Publilkumsliebling wird. Mit 'Let Them Fight Their Own Wars' wird Gesellschaftskritik geübt und auch mit dem Refrain ein Hook gesetzt. Auch mit 'Judgement Day' werden Akzente gesetzt, was durch ein mitreißendes Riff gelingt. 'Psycho Clones' setzt sich dann wegen des ulkigen Gesangs im Refrain im Kopf fest und entwickelt sich dann aber zu einem ernstzunehmenden Ohrwurm. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch 'Idiots', das zudem mit dieser humorvollen ANTHRAX-Mentalität durchsetzt ist.
Das ist aber noch nicht alles. Meine persönlichen Highlights sind die letzten beiden Tracks, für die es sich eigentlich schon lohnt, das Album zu besorgen. Zum einen ist da 'Infected Rain' mit dem Wechsel aus ruhigeren Passagen und grandiosen Thrash-Abfahrten; auch progressive Elemente werden eingebunden. Und dann kommt der Rausschmeißer, der den Hörer zum letzten Mal dazu zwingt, seinen Kopf dazu zu bewegen. 'Uranium Tears' kann mit so vielen Aspekten überzeugen: der Refrain, der dazu einlädt mitzugröhlen, das geniale Solo, die fast Death-Metal-artigen Passagen, die sich durch den Song ziehen. Es passt einfach alles!
"Arising" ist insgesamt sehr stimmig komponiert. Negativ fällt allerdings auf, dass die Refrains an manchen Stellen nicht stark genug akzentuiert wurden, was dazu führt, dass man beim Hören den erlösenden Refrain/Hook vergeblich sucht. Abgesehen davon haben wir es mit einer sehr starken Veröffentlichung zu tun, der man als Thrash-Metal-Anhänger Beachtung schenken muss.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen