COUNT RAVEN - High On Infinity (Re-Release)
Mehr über Count Raven
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Cyclone Empire / Soulfood
- Release:
- 11.11.2005
- Jen
- Children's Holocaust
- In Honour
- The Madman From Waco
- Masters Of All Evil
- Ode To Rebecca
- High On Infinity
- An Ordinary Loser
- Traitor
- The Dance
- The Coming
- Lost World
- Cosmos
- Chrittes Triumph (Bonustrack)
Die Geschichte der Rabengrafen, Teil III:
Bereits ein gutes Jahr nach dem Vorgängeralbum "Destruction Of The Void" standen Fodde, Renfield und Wilbur wieder im Studio, um den Nachfolger einzuspielen, welcher auf den Namen "High On Infinity" getauft werden sollte, und auch dieses Album zeigt COUNT RAVEN in Bestform. Vermutlich ist es sogar das Album, das die Fans am häufigsten nennen, wenn es darum geht, den Bandklassiker schlechthin zu benennen. Das liegt vielleicht daran, dass die Schweden, obwohl sie keinerlei Kompromisse eingehen und nach wie vor treu zu ihrem Doom Metal stehen, es auf "High On Infinity" schaffen, die höchste Hitdichte und die meisten eingängigen Songs zu erzielen, die je eines ihrer Alben hatte. Hier lässt Fodde so viele geniale Hooklines vom Stapel, die sich tief ins Hirn eingraben, wie bei keinem anderen Album vorher oder nachher.
Ganz egal ob wir den Opener 'Jen' heranziehen oder das wahnsinnig emotionale 'Children's Holocaust' mit seinem anspruchsvollen und anklagenden Text gegen Abtreibung und Kinderfeindlichkeit im Allgemeinen anhören: Die eindringlichen, zähen Riffs in ihrem wirklich monströs druckvollen Soundgewand und dazu Dans unter die Haut gehender, anklagender Gesang sind einfach unglaublich ergreifend. Das selbe gilt natürlich für das düstre 'In Honour', das immer einer meiner persönlichen COUNT RAVEN-Faves war und sich mit der Geschichte von Marie Kelly und Annie Crook beschäftigt, beziehungsweise mit den wahren (?) Hintergründen des Mythos um Jack The Ripper. 'The Madman From Waco' handelt vom tragischen Ende der texanischen Davidianer-Sekte. Durch den gut dosierten und dramaturgisch exzellent gewählten Keyboard-Einsatz bei 'Masters Of All Evil' wirkt die beklemmende Verschwörungstheorie noch finstrer. Bei 'Ode To Rebecca' vernimmt man lediglich Dans beschwörend sprechende Stimme vor sehr schrägen und atmosphärischen, atonalen Synthklängen, bevor der Titelsong 'High On Infinity' als einer der flotteren Songs der Truppe eine echte Doomhymne ins Auditorium drischt. 'An Ordinary Loser' fließt dann wieder traurig und zäh wie Lava aus den Boxen und 'Traitor' lebt strukturell von Wilburs dominanten Bassparts und Renfields tollem Rhythmusgefühl. Wieder verstärktem Synth-Einsatz und fetten HAWKWIND-Vibes begegnen wir bei 'The Dance'. Das letzte Viertel der Scheibe enthält dann noch die beiden klassischen Doomster 'The Coming' (tolle Bridge und noch besserer Refrain!) und 'Lost World' (sehr durchdringender Gesang), bevor sich Fodde mit dem live immer zum Ende eines COUNT RAVEN-Konzertes a cappella gesungenen 'Cosmos' - Sologesang vor erneut sehr spacigen Synth-Arrangements - verabschiedet.
Dieses besonders als Einstiegsalbum für werdende COUNT RAVEN-Fans wärmstens zu empfehlende Album kommt in der Neuauflage mit deutlich erweitertem Booklet und Linernotes von Rich Walker (SOLSTICE), der sich als wahrlich großer Fan der Band outet. Das Remastering von Achim Köhler ist erneut sehr gelungen und als Bonustrack gibt es den Bandklassiker 'Hippies Triumph', allerdings in der Version mit dem während der Aufnahmen zum Vorgängeralbum ausgestiegenen Christian Linderson am Gesang, der hier den Titel 'Chrittes Triumph' trägt. Sollte man als Die-Hard-Fan der Band zumindest mal gehört haben.
(... Fortsetzung folgt ...)
Anspieltipps: Children's Holocaust, In Honour, Masters Of All Evil, Cosmos
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle