COUNTERPARTS - A Dreamer Betrayed
Mehr über Counterparts
- Genre:
- Prog/Hardrock/Metal
- Mankind's Curse
- Ragnarök
- The Secret
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- For All Those Who Died
- Believe
- High As The Birds
- Am I Dreaming?
- A Dreamer Betrayed
Vor mehr als zehn Jahren beschlossen die Herren Andre Baida (B), Maurico Grilo (D), Vinicius Grilo (G) und Renato Andrade (V), eine Band zu gründen. Schon nach kurzer Zeit war man sich sicher, gar nicht erst mit dem Spielen fremder Kompositionen zu beginnen, sondern entschied sich schon in dieser frühen Phase, eigene Songs ins Leben zu setzen. Als Einflussquellen gibt die Band, die fortan unter dem Namen COUNTERPARTS firmieren sollte, unterschiedliche Truppen wie DEEP PURPLE, IRON MAIDEN und HELLOWEEN an, zudem orientierten sich die Brasilianer seit dem Beginn ihrer Karriere an verschiedenen Genres um ihre Songs zu schreiben. Elemente aus dem Hardrock sind auf ihrem aktuellen Output "A Dreamer Betrayed" ebenso zu vernehmen, wie auch traditioneller Metal und Prog Rock.
Aber besagtes Album stellt keineswegs das Debüt der Band dar, bereits 1998 erschien dieses mit dem Titel "Faraway From Home". Nach dem im Jahr darauf veröffentlichten "Twilight Riders" musste zunächst einmal eine Pause eingelegt und das Line-up runderneuert werden, was sich offenbar als nicht gerade einfach entpuppte, denn erst im Jahre 2005 waren COUNTERPARTS veröffentlichungstechnisch mit "Ragnarök" wieder am Start.
Obwohl mich der Name der Band zunächst an RUSH denken ließ, hat die in der Zwischenzeit aus Andre, Mauricio, sowie Emerson Penerari (V), Rafael Borges (K) und Rene Chaves (G) bestehende Truppe, mit den Kanadiern kaum etwas am Hut. Viel eher lassen die fünf Brasilianer auf "A Dreamer Betrayed" ihre eingangs bereits erwähnten, mannigfaltigen Einflüsse durchklingen.
Das Keyboard von Rafael versprüht mitunter den Esprit von Jon Lords Orgelspiel, erinnert aber auch immer wieder an Herren wie Kevin Moore oder Derek Sherinian. Dem gegenüber stehen die nicht immer wirklich harten, aber immerzu gefälligen Gitarrenattacken des Herren Chaves, dessen Riffs manchmal regelrecht verzwickt aus den Boxen tönen, die ohne große Umschweife aber auch fast gefühlsbetont und einschmeichelnd an des Hörers Ohr dringen.
Eingebettet sind diese instrumental tadellos und beeindruckend vorgetragenen Passagen in Kompositionen, die zum Teil sowohl Hardrock, als auch Prog Rock und ein reichhaltiges Sortiment an unterschiedlichen Spielarten des Heavy Metals innerhalb kurzer Zeit vernehmen lassen. Trotz dieser Vielzahl an unterschiedlichen Zutaten lassen COUNTERPARTS aber zu keiner Sekunde an ihrer Kompositionskunst zweifeln. Im Gegenteil das Material wirkt durchaus flüssig, verfügt aber dennoch über ein Riesenmako, das den Genuss der Songs erheblich trübt.
Der Gesang von Emerson ist zwar zweifelsfrei ebenso abwechslungsreich wie die Instrumentalvorträge innerhalb der Songs, seine Stimme ist aber leider keineswegs beeindruckend. In den höheren Gesangpassagen, die zum Großteil das Bild prägen, vermag Emerson eher durch schlecht artikuliertes Schreien aufzufallen, während er in den mitunter eingestreuten, gegrunzten Passagen noch weniger zu gefallen weiß. Am ehesten passt noch sein im mittleren Höhenbereich angelegter Gesang zu den Songs, doch durch mangelnde Ausdruckskraft ist der gute Mann von gefällig auch hier recht weit entfernt.
Schade eigentlich, denn instrumental wissen COUNTERPARTS sehr wohl zu gefallen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, weshalb ich mir sicher bin, dass die Brasilianer ein weiteres Album auf jeden Fall mit stark verbesserter Gesangsperformance abliefern werden.
Anspieltipps: The Secret, Am I Dreaming?, A Dreamer Betrayed
- Redakteur:
- Walter Scheurer