COX, LAURA - Trouble Coming
Mehr über Cox, Laura
- Genre:
- Rock / Alternative
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Verycords
- Release:
- 31.10.2025
- No Need To Try Harder
- A Way Home
- Trouble Coming
- Inside The Storm
- What Do You Know?
- Dancing Around The Truth
- Out Of The Blue
- The Broken
- Rise Together
- Do I Have Your Attention?
- Strangers Someday
Klangliche Neuausrichtung, die nicht immer aufgeht.
Es ist nicht leicht, den Sprung vom YouTuber zum vollwertigen, tourenden Musiker zu schaffen. Nicht selten nehmen die bestehenden Zuschauer einen weiterhin mehr als Video-Creator wahr, bei Neuhörern und Hörerinnen zieht eben auch der bisherige Bekanntheitsgrad nicht und man muss erst einmal im sowieso schon dicht besiedelten Musik-Sektor bestehen. Doch es gibt sie, die Ausnahmen von dieser Regel, wobei LAURA COX hier ganz oben mit angeführt werden muss. Die in Paris lebende Musikern mit britischen Wurzeln hat sich mit ihren bisherigen drei Langspielern nämlich als fixe Größe der europäischen Rock-Szene etabliert und begeistert auch auf der Bühne mit schweißtreibenden Shows. Ob "Trouble Coming" nun an die bisher starke Studio-Karriere anknüpfen kann, will ich nun für euch herausfinden.
Zumindest ist der Sound der Scheibe direkt ab dem Opener 'No Need To Try Harder' durchaus überraschend, denn wo auf dem direkten Vorgänger "Head Above Water" noch mit staubtrockenem Sound drauflos gerockt wurde, klingt das neue Material deutlich produzierter und moderner. So fällt gerade das Schlagzeug recht simpel aus und wird mit Klatschgeräuschen vermischt, während auch das restliche Instrumentarium gefühlt nicht ganz so ungefiltert daherkommt wie zuvor. Glücklicherweise hat Laura für uns aber ein paar gewohnt coole Riffs im Gepäck und überzeugt mit einer starken Hookline, was den ersten Schock etwas abdämpft. Und so macht die Eröffnungsnummer durchaus Spaß, auch wenn ich trotzdem nicht direkt mit der klanglich neuen Ausrichtung warm werde.
Und auch danach tue ich mich oftmals schwer mit dem Kurswechsel der Gitarristin und Sängerin, die sich hörbar die britische Indie-Szene und vor allem auch Kollegen wie MANDO DIAO als Referenz herangenommen hat, wobei auch bei den Schweden weniger das rotzige Frühwerk, sondern eher die tanzbaren Tracks der späteren Jahre zitiert werden. Nun ist "Trouble Coming" aber natürlich kein poppiges Indie-Album geworden, trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich mal einen klassischen Riff-Rocker der Marke 'Hard Blues Shot' vermisse, während ich trotzdem Spaß mit Tracks wie 'A Way Home' oder 'Rise Together' habe. Und selbst ein leicht Country-gefärbtes Experiment 'Out Of The Blue' hat heuer eine dezent moderne Note, sodass auch hier irgendwie nicht so richtig das gleiche Feeling wie bei den bisherigen Werken aufkommen will. Der Titeltrack bleibt so mit seinem etwas urigeren Roots-Rock-trifft-Blues-Ansatz mein persönlicher Liebling auf "Trouble Coming", dem ansonsten nur das bereits erwähnte 'A Way Home' und 'Do I Have Your Attention?' halbwegs das Wasser reichen können.
Restlos überzeugt bin ich von der Neuaustrichtung von LAURA COX dann auch nicht. Vielleicht ist es der erste Schock darüber, dass mir hier nicht der traditionsbewusste Rock der Wahl-Französin geboten wird, den ich in den letzten Jahren lieben gelernt habe und den mir "Trouble Coming" etwas versalzt. Doch irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, dass der neueste Langdreher in Sachen Songwriting nicht die gleiche Hit-Dichte zu bieten hat wie etwa das Debüt "Hard Blues Shot" oder das Zweitwerk "Burning Bright". Und so gibt es am Ende auch "nur" sieben Zähler für ein solides, aber eben nicht überragendes Album.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


