CRADLE OF FILTH - Damnation And A Day
Mehr über Cradle Of Filth
- Genre:
- Black
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 10.03.2003
- A Bruise Upon The Silent Moon
- The Promise Of Fever
- Hurt And Virtue
- An Enemy Led The Tempest
- Damned In Any Language ( A Plague On Words)
- Better To Reign In Hell
- Serpent Tongue
- Carrion
- The Mordant Liquor Of Tears
- Presents From The Poison-Hearted
- Doberman Pharaoh
- Babalon A.D. (So Glad For The Madness)
- A Scarlet Witch Lit The Season
- Mannequin
- Thank God For The Suffering
- The Smoke Of Her Burning
- End Of Daze
CRADLE OF FILTH sind wieder da. Melodisch, erhaben, schnell... und faszinierend.
Für mich persönlich gibt es zwar keinen Vergleich zur "Midian", dennoch liefern COF auch in diesem Abschnitt erstklassige Musik in Höchstqualität.
Los geht's gleich mit einem bombastischen Intro, das jedem Abenteuer- oder Science-Fiction-Film Ehre machen würde. Danach schließt sich ein brachial schnelles Black-Metal-Stück mit dem klangvollen Titel „The Promise Of Fever“ an, gefolgt von einem wahren Nackenbrecher. "An Enemy Led The Tempest" besteht nicht nur aus dunkelstem Death Metal und mystischen Keyboardparts, nein, denn mit finsterster Grabesstimme prophezeit Dani ewige Verdammnis, um im nächsten Moment das Ganze kreischend zu bekräftigen... Deutlich wird hier jedenfalls besonders die Hervorhebung der Gitarrenfraktion. Aber nicht nur das fällt an „Damnation And A Day“ auf, es gibt weitere hochinteressante Entwicklungen zu notieren. Selbst wenn man dem vierzigköpfigen Orchester und einem aus 38 Mannen bestehendem ungarischen Chor keine Aufmerksamkeit zukommen ließe, so würde doch ein hervorragend klarer Cradle-Sound, vielleicht sogar der beste aus der ganzen Bandgeschichte – und von COF ist man wirklich Qualität gewohnt – hervorstechen. Ob es nun gut oder schlecht ist, sei dem jeweiligen Auge des Betrachters überlassen, aber mir jedenfalls hätte es gefallen, mehr weiblichen Gesang vernehmen zu können. Darauf hat man nämlich dieses Mal nicht gebaut. Nicht dass Dani Filth nicht in der Lage ist, den geneigten Hörern alles zu geben, was diese brauchen – der beste Beweis ist die Platte selbst – aber die Verkümmerung der femininen Seite COF's führt desöfteren zu einer gewissen Nüchternheit, da Dani's Gekrächze auf Dauer sehr monoton wirken kann. Nicht nur dieser Punkt ist ein Zeichen für die Veränderung in der Musikform der Insulaner. Wo früher lupenreiner Black Metal auf der Fahne stand, befindet sich nun ein eigentümlich sympathisches Gemisch aus detailverliebten Klassik- , Metal- und Gothicelementen. Mit dieser Schiene öffnet man endgültig die Türen für Freunde sämtlicher metallischen Klänge, was auch die hohe Chartplazierung (Platz 15) erklären mag.
Effektiv haben sich CRADLE OF FILTH deutlich weiterentwickelt und für den ein oder anderen Betrachter sicher ihr bisher stärkstes Werk abgeliefert. Wo alte Fans Massenkompatibilität und die Erschaffung einer Blackmetal-Seifenoper anprangern, wird sich „Damnation And A Day“ auch in den CD-Schächten derjenigen finden, die um schwarzmetallische Auswüchse bisher einen großen Bogen gemacht haben. Zu orchestral, erhaben und mächtig ist dieses Werk geworden, als dass man es mit dem bloßen Stempel „Black Metal“ in eine Schublade zwängen könnte.
Dennoch bleibt auch hier festzuhalten, dass man sich fragen muss, wie die Entwicklung im Hause CRADLE OF FILTH weitergehen mag. Mit „Damnation And A Day“ wurden sämtliche Möglichkeiten der modernen Studiotechnik genutzt und somit ein Werk geschaffen, das an Bombast nicht mehr zu übertreffen ist. Nicht nur live, sondern auch bei den kommenden Alben wird sich zeigen müssen, ob mehr dahinter steckt.
Anspieltipps: Better To Reign In Hell, alles andere
- Redakteur:
- Katrin Debes