CRASH MY DEVILLE - Please Glamour, Don't Hurt 'Em
Mehr über Crash My Deville
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Redfield / Cargo
- Release:
- 14.09.2007
- Here Comes The Glamour
- Don't Piss Down Our Backs And Tell Us It's Raining
- You Sell A Bit Of Composure
- Ride This Horse To War (With No Shoes On)
- Sorry, No Personal Convenience Within The Next 4.55 Min
- The Glamour Pt. 1 (The Awakening)
- The Glamour Pt. 2 (The Departure)
- The Glamour Pt. 3 (The Destination)
- From Sinking Risks And Fast Disgrace
- Handcuff-Rodeo
- Killing On Our Own Demands
- How To Write Hope In Times Of Upheaval
Bekannterweise soll man ein Buch ja nicht nach dem Cover beurteilen. Dieser Spruch hätte für "Please Glamour, Don't Hurt 'Em" erfunden werden müssen, hätte es ihn noch nicht gegeben, denn selten waren ein Cover und Titel so irreführend wie bei dem neuen Werk von CRASH MY DEVILLE. Selbst der Bandname verrät nicht, dass hinter der poppigen Fassade eine Mischung aus Emo, Screamo und Metalcore steckt. Nachdem die Saarländer mit ihrem Erstlingswerk eher in der sicheren Zone blieben, so wagt man sich diesmal über die engen Genre-Grenzen hinaus - ein Manöver, das gelingt.
Beim Blick auf die Songtitel ist erst einmal eine Runde Schmunzeln angesagt, denn 08/15-Namen gibt es hier nicht. 'Don't Piss Down Our Backs And Tell Us It's Raining' steht ebenso auf der Trackliste wie 'Handcuff-Rodeo' oder 'Sorry, No Personal Convenience Within The Next 4.55 Min'. Schön; eine Band, die zwar die Musik, dafür aber sich selber nicht ganz so ernst nimmt. Was die Songs selbst angeht, so geht es rigoros, oft sogar brutal zur Sache, auch wenn die sechs Jungs nie das Gespür für Melodien aus den Augen beziehungsweise den Ohren verlieren. Man wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, in eine enge Genre-Schublade gesteckt zu werden, und wirft stattdessen musikalische Elemente gekonnt durcheinander, um seine persönliche Note zu entwickeln. Zu dieser Note zählen mit Sicherheit auch die zwei Stimmen von CRASH MY DEVILLE; die klaren Vocals von Christian stehen im perfekten Kontrast zu den Parts von Shouter Daniel (der eigentlich eher als Grunzer betitelt werden sollte). Auch musikalisch gibt es Abwechslung, denn hier wird nicht nur geknallt, nein, man findet durchaus auch einige Emo-Einflüsse und 'The Glamour Part 1 - The Awakening' wartet sogar mit einem fast poppigen Refrain auf, der sofort ins Ohr geht. Lediglich dem Schlusslicht des Albums, 'How To Write Hope In Times Of Upheaval', geht irgendwie die Puste aus; der Song wirkt gegenüber den restlichen elf Tracks ein wenig blass.
"Please Glamour, Don't Hurt 'Em" ist ein Album, das deutlich die musikalische Weiterentwicklung einer Band zeigt, die bereits jetzt als große Metalcore-Hoffnung gesehen wird. Zwar ist die Produktion an manchen Stellen etwas zu glatt geraten (gerade die Shouts hätten manchmal ruhig noch etwas lauter sein können), aber dennoch beweisen CRASH MY DEVILLE mit ihrem Zweilingswerk, dass ihnen niemand etwas vormachen kann. Es bleibt kaum Zeit zum Luftholen, denn das saarländische Sextett ist aggressiv, intensiv und vor allem innovativ.
Anspieltipps: The Glamour Part 1 - The Awakening, You Sell A Bit Of Composure, Handcuff-Rodeo
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel