CRASH ROMEO - Gave Me The Clap
Mehr über Crash Romeo
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Trustkill / SPV
- Release:
- 18.04.2008
- About To Break
- Popular
- Gave Me The Clap
- Lady Luck
- Victim Liar
- One Night Only
- Maybe Lane
- Give Me Something
- Honest Eyes
- Set It Off
- Better Of In Jersey
CRASH ROMEO hätten sich ebenso gut "Crash 08-15" nennen können. Zum einen würden sie damit noch besser in das Namensschema ihrer unüberhörbaren Vorbilder BLINK 182 und
SUM 41 passen und mit "Null-Acht-Fuffzehn" auch in punkto Kreativität und Eigenständigkeit den Nagel auf den Kopf treffen.
"Gave Me The Clap" ist ein simpel gestricktes Punkrock-Album, dessen Singalongs sich nach wenigen Durchläufen abnutzen. Spätestens hier beginnt einem auch die arg poppige und unrockbar cleane Produktion, auf den Sack zu gehen. Der Beipackzettel will uns wie gewohnt weismachen, dass wir es hier mit den kommenden Genrekönigen des Jahrtausends zu tun haben, da ja alle Bandmitglieder unter 25 sind und bestimmt schon seit 50 Jahren Musik machen. Dabei wurde man angeblich mehr von FACE TO FACE und SOCIAL DISTORTION (Ha, ha!) als von den herausgehörten Kollegen beeinflusst. Wer sich in dieser Schublade ohnehin nur bedingt zuhause fühlt und nur mit einigen der genannten Genre-Perlen etwas anfangen kann, weiß jetzt genug.
Für Optimisten und Punkrock-Alleskäufer trotzdem die Songs im Überblick:
Bereits der Opener 'About To Break' riecht massiv nach einem tausendfach ausgelutschten Grundgerüst, knallt aber wenigstens noch punkig und lebendig aus den Boxen. Das grausam langweilige 'Popular' hingegen könnte man höchstens als Hintergrundbeschallung für die nächsten American-Pie-Fortsetzungen verwenden. Wer sich nicht an dem selten dämlichen
Refrain ("Clapclapclapclap your hands ...") stört, könnte den Titeltrack 'Gave Me The Clap' dagegen ganz gut finden. Mit 'Lady Luck' und 'Victim Liar' gelingen den Jungs danach zwei vergleichsweise abwechslungsreiche Nummern, die lediglich aufgrund des wenig variablen Gesangs nicht so richtig begeistern können. 'One Night Only' und 'Maybe Lane' wiederum sind Füllmaterial, das den Finger unaufhörlich in Richtung der CD-Player-Taste mit den zwei Dreiecken treibt. Was fehlt einem Reißbrett-Punkrockalbum bis jetzt noch? Richtig, eine Ballade! In 'Give Me Something' haben CRASH ROMEO von Violinen bis Piano und Akkustikgitarre sämtlichen Kitsch reingeproppt, den man sich vorstellen kann. Das Ergebnis ist definitiv nichts für schwache Nerven. Wer hier immer noch weiter zuhört, bekommt mit 'Honest Eyes', 'Set It Off' und 'Better Of In Jersey' noch einige musikalisch bessere Nummern geboten, die erneut nur aufgrund des nervigen Gesangs und der austauschbaren Refrains nicht richtig durchzünden. Man hat irgendwie das Gefühl, dass der Band gegen Ende des Albums die Anleihen ausgehen und man so gezwungen ist, mehr von sich selbst in die Songs einzubauen.
Trotz der teils massiven Kritik möchte ich CRASH ROMEO deshalb noch nicht völlig abschreiben. Man zeigt auf "Gave Me The Clap", dass man handwerklich in der Lage ist, ordentlich groovenden Punkrock zu spielen. Um aus dem dichten Gedränge an Bands in dieser Schublade herauszustechen, sind mehr Individualität beim Sound und variablerer Gesang die Pflicht und punktgenaues Songwriting die Kür für die nächste Platte. Das aktuelle Werk ist - wie eingangs erwähnt - nur was für Leute, die in diesem Bereich auf alles stehen.
Anspieltipps: About To Break, Lady Luck, Honest Eyes
- Redakteur:
- Thomas van der Laan