CRAVING - Craving
Mehr über Craving
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 20.01.2012
- Lord Of The Flames
- By The Blwoing Wind
- The Nameless
- Leopard
- The Song Of The Prophetic Oleg
- Revenge
- Into The Forest
- Ein Funken Abendrot
- Wolfsherz
- Lug und Litanei
Für Freunde der frühen SUIDAKRA
Nach den beiden Demos aus den Jahren 2006 und 2008 ist es um die Herren von CRAVING wieder ziemlich ruhig geworden. Ein Full-Length-Debüt schien ob der ordentlichen Eindrücke überfällig, wurde aber in den darauf folgenden vier Umläufen konsequent ausgespart - bis jetzt! Mit dem selbst betitelten Erstling begeben sich CRAVING nun einmal mehr auf die Spuren von SUIDAKRA und früheren ENSIFERUM, bewahren sich hierbei jedoch ebenso ihre Black-Metal-Wurzeln. Eine gute Mischung? Ja, definitiv, doch die Umsetzung lässt hinsichtlich ihrer Originalität dennoch zu wünschen übrig.
Extremer Metal mit keltischen Melodien ist das, was sich das Quartett auf die Fahne geschrieben hat, und grundsätzlich gibt es an dieser Kombination auch nicht viel auszusetzen. Die zehn Songs sind melodisch, stellenweise sehr eingängig und durch den Verzicht auf Keyboards und sonstiges Tamtam auch nah an der Basis gehalten. Was jedoch nicht so wirklich durchschimmert, ist die unterschwellige Aggression, die CRAVING irgendwo schon verfolgen, aber eben nicht so recht auf die Spitze treiben. Frontmann Ivan Chertov schreit sich zwar partiell die Seele aus dem Leib, doch unterm Strich wirkt gerade die vokale Darbietung gesichtslos und ziemlich unspektakulär. Gleichermaßen scheint die instrumentale Fraktion verstärkt im klassischen Heavy Metal verwurzelt zu sein, sodass hier Kontraste zwischen gewollter Brachialität und tatsächlicher Performance nicht ausbleiben. Und hier ist "Craving" dann auch nicht immer stimmig.
Andererseits werden sich Liebhaber der oben aufgeführten Bands gerne auf dieses Album stürzen, weil es summa summarum eben die Versatzstücke bietet, die man vor allem aus dem Hause SUIDAKRA (zumindest damals) zu schätzen gelernt hat. Doch da die Band hier noch keine eigene Identität herausgearbeitet hat und man die Einflüsse in manchen Songs zu deutlich spürt - plus die eher ernüchternden Vocals - hält sich die Begeisterung in Grenzen. "Craving" ist kein schlechtes Album, aber in kreativer Hinsicht stößt die Band ein ums andere Mal klar an ihre Grenzen!
Anspieeltipps: By The Blowing Wind, Ein Funken Abendrot
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes