CRAWL BELOW - 9 Mile Square
Mehr über Crawl Below
- Genre:
- Doom / Post Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 12.02.2021
- Feed The Towers Above The Trees
- Fire On The Hill
- Kingdom Of The Ruined
- Monument
- Tarnished The Name
- 9 Mile Square
Sanfte Doom-Säuseleien.
CRAWL BELOW ist das Ein-Mann-Projekt eines Musikers namens Charlie Sad Eyes aus dem US-amerikanischen Connecticut. Vielfältige musikalische Engagements (unter anderem bei WHEN THE DEADBOLT BREAKS, SENTINEL HILL, HOLDING ON TO NOTHING) prägen seine Vita, und offenbar kennt der gute Mann auch keine Berührungsängste mit Genres unterschiedlichster Art – unter anderem beschäftigt er sich mit Black Metal, Doomgaze und Post Metal. "9 Mile Square", das erste Album unter der Flagge von CRAWL BELOW, vereint getragene, atmosphärische Post-Rock-Klänge mit klassischer Doom-Stimmung und thematisiert die Geschichte und Legenden Neuenglands.
Wer sich gerne an OZZY OSBOURNEs doomigere Stücke erinnert, trübselig TYPE O NEGATIVE und KATATONIA zelebriert und sich generell von getragenen Soundscapes einnehmen lässt, könnte hier glücklich werden. Charlie Sad Eyes fährt auf "9 Mile Square" eine sanfte, sehnsuchtsvolle Tour, geprägt vor allem durch seine elegische Stimme und melancholisch hallende Gitarrenlicks. Immer wieder setzt CRAWL BELOW mit kurzen Einzeilern hartnäckige Ohrwürmer in die Gehörgänge der Audienz - versucht mal den Kehrvers von 'Kingdom Of The Ruined' oder die markante Passage "You cut yourself, but the blood is not your own!" aus dem Opener 'Feed The Towers Above The Trees' wieder loszuwerden! Spannungsbögen sind dabei rar gesät; zumindest 'Monument' und der abschließende Titeltrack wühlen mit stimmigen, verschleppten Riffs, etwas markanteren Refrains und vorübergehenden Wechseln in eine tiefere Stimmlage beim Gesang hier und da auf. Alles in allem kreide ich dem US-Amerikaner aber an, dass er sich beständig in der gleichen Dynamik, ein und demselben Tempo und seiner heiter-schwermütigen, etwas dick aufgetragenen Stimmungslage bewegt. Dadurch schläfert sein CRAWL BELOW-Debüt insgesamt eher ein, als dass es tieferes und anhaltendes Interesse an seiner Musik und Geschichte weckt.
"9 Mile Square" ist folglich ein schönes, getragenes Stück doomiger Rock-Musik, das mit schweren Pinselstrichen ein großes Panorama der geographischen und musikalischen Heimat von Charlie Sad Eyes zeichnet und Assoziationen weckt, die stark an grauverhangene Herbsthimmel oder regenbesprenkelte Fensterscheiben vor einer weiten, verschwommenen Landschaft erinnern. Blickt durch dieses Fenster, lasst euch von CRAWL BELOW berieseln, und geht anschließend grübelnd wieder ins Bett – ein munterer Start in den Tag sieht vermutlich anders aus, aber das muss ja auch nichts Schlechtes sein.
Anspieltipps: Kingdom Of The Ruined, Monument
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause