CRAWLING CHAOS - Wyrd
Mehr über Crawling Chaos
- Genre:
- Death Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 28.03.2025
- The Garden Of The Earthly Delights (Part I)
- Three Times Three
- Nails Of Fate
- Veiled In Secrets
- Torches Ablaze
- Necromancer
- Nomen Omen
- To The Furies
- Witch-Hunt
- The Garden Of The Earthly Delights (Part II)
Starker und episch angehauchter Death Metal aus Italien.
Liest man den Titel "Wyrd" des neuen CRAWLING CHAOS-Albums, dann würde man die Band automatisch im Zentrum Europas oder sogar in den skandinavischen Regionen verorten. Immerhin wird das Wyrd-Netz als Symbol in den dortigen Kulturen als Repräsentation für das Schicksal und die Verwebung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft genutzt. Dennoch stammt das Quartett, das mit der Scheibe bereits seinen dritten Langspieler veröffentlicht, nicht etwa aus dem hohen Norden, sondern hat seine Heimat im italienischen Urlaubsort Rimini. Doch dass die italienische Metalszene heuer weit mehr zu bieten hat als nur episch-pompösen Power Metal, sollte spätestens seit FLESHGOD APOCALYPSE jeder verstanden haben.
Und die Tech-Deather sind auch für CRAWLING CHAOS ein durchaus hörbarer Anhaltspunkt, denn mit ihrem teils rasanten und technisch durchaus anspruchsvollen Todesstahl ist der Vierer in ähnlichen Gefilden unterwegs wie die Fleischgott-Apokalypse. Ebenfalls teilen die beiden Bands eine Vorliebe für epische Melodien, die sich auf "Wyrd" direkt im getragenen Intro 'The Garden Of The Earthly Delights (Part I)' wiederfinden. Doch auch wenn 'Three Times Three' angeführt von wuchtigen Gitarren die Death-Metal-Keule auspackt, bleibt ein gewisser melodischer Faden erhalten und die eingestreuten Klargesänge im hinteren Drittel verpassen dem durchaus wuchtigen und unterhaltsamen Song eine hymnische Note. Mit diesem Mix spielen die Italiener mir als Freund der melodischeren Todesstahl-Sparten natürlich ganz gut in die Karten, sodass meine Vorfreude auf die kommenden Minuten nach der eindrucksvollen Eröffnung definitiv gewachsen ist.
Und auch 'Nails Of Fate' schürt das Feuer der Begeisterung im Anschluss sehr gekonnt, wobei mir vor allem das anspruchsvolle Gitarrensolo hervorragend gefällt. Aber auch kompositorisch ist die Nummer ein kompletter Volltreffer, der die melodisch angehauchten Death-Metal-Attacken mit einer angeschwärzten Prise BEHEMOTH verbindet und so ein komplett packendes Gesamtpaket schnürt. Dass 'Veiled In Secrets' mit seinen Lead-Gitarren dem ganzen Mix auch noch ein gewisses bluesiges Flair spendiert, das man so ansonsten im Todesstahl nicht unbedingt zu hören bekommt, passt da gut ins abwechslungsreiche und bis hierher hochgradig unterhaltsame Gesamtbild. Angesichts dieser tollen Momente lässt es sich dann auch relativ gut verschmerzen, dass CRAWLING CHAOS diese kompositorischen Höhen im weiteren Verlauf der Platte nicht durchgehend erreicht. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die ganze Angelegenheit mit 'Torches Ablaze' und 'Necromancer' fast ein wenig eintönig und eindimensional wird, weshalb ich beide Tracks auch als klare Füller in der Trackliste des Silberlings ausmache.
Umso erfreulicher ist es da, dass 'Nomen Omen' und 'To The Furies' mit wieder vermehrt epischen Untertönen den Gesamteindruck zum Ende hin noch einmal deutlich nach oben korrigieren, weshalb mein Fazit zu "Wyrd" dann insgesamt auch positiv ausfällt. Sollte euch nämlich FLESHGOD APOCALYPSE bei aller Liebe zu den epischen Nuancen zu sehr auf die Tech-Death-Tempo-Tube drücken, könnte CRAWLING CHAOS genau in euer musikalisches Beuteschema passen. Ich jedenfalls habe mich vom Drittwerk über große Strecken der Spielzeit hinweg sehr gut unterhalten gefühlt, weswegen am Ende auch acht Zähler nach Rimini gehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs