CREAK - Depth Perception
Mehr über Creak
- Genre:
- Crossover / Nu Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 18.08.2023
- Crossroads
- Hare In The Woods
- An Endless Black
- Doomed
- Restless Dreams
- Harrow
- Left To Heaven
- Depth Perception
- The Early Hours Know My Secrets
- Cold Shoulder
- I'm Not Alone In The Dark
- A Head Full Of Rain
Etwas zu abgedrehter Hardcore-Metalcore-Nu-Metal-Brocken aus UK.
Ihr mögt ungestümen, modernen und teilweise nahezu abgedrehten Metal? Dann dürfte CREAK genau euer Fall sein, denn im Fahrwasser von Acts wie FEVER 333 versucht sich der Vierer aus Newcastle gerade als vielversprechender Newcomer in diesem Sektor zu positionieren. Bisher stehen für die Briten dabei bisher einige Singles und die EP "Bitter Picture" zu Buche, die beide in der Heimat der Band wohlwollend aufgenommen wurden. Kein Wunder, dass der erste Ausflug auf Albumdistanz namens "Depth Perception" nun auch direkt über Prosthetic Records erscheint und damit zumindest die Chance haben sollte, ein größeres Publikum zu erreichen.
Solltet ihr den Kosmos der Briten für euch erschließen wollen, dürft ihr euch aber definitiv nicht auf einen einfachen oder gar sofort zugänglichen Ritt einstelllen, denn die zwölf Tracks sind teilweise wirklich harter Tobak. So schreit, growlt und keift Fronter Jack Dunn zumeist dicht am Rande des Wahnsinns und peitscht die Tracks geradezu nach vorne, während die wuchtigen und massiv tiefer gestimmten Riffs von Patrick Morton und Reece Boakes unerbittlich über Hörer und Hörerinnen hinweg walzen. Befeuert von diesen Trademarks ist der Opener 'Crossroads' vielleicht noch die zugänglichste Nummer der Platte, findet sie sich doch zumindest instrumental irgendwo zwischen frühen SLIPKNOT und KORN wieder, und auch "gesanglich" sind die Metren der Texte zumindest so eingängig, dass man recht zügig einen Zugang zum Track finden kann.
Danach arten die musikalischen Ausbrüche des Vierers für mich aber auch immer wieder in undurchdringliches Chaos aus, das wild zwischen Hardcore-Ausbrüchen, Nu-Metal-Riffs und Metalcore-Versatzstücken hin und her wechselt, ohne Verschnaufpausen zu erlauben. Dadurch wird die ganze Angelegenheit mit zunehmender Spielzeit teilweise auch recht anstregend, weil die Briten den Fuß einfach nicht vom Gaspedal nehmen wollen und ihre Song gewordenen Wahnsinns-Attacken mit aller Macht auf die Hörer und Hörerinnen abfeuern. Mir persönlich fehlt dabei aber immer ein bisschen der Gegenpol zur brutalen Härte, die ohne ruhige Momente dazwischen eben auch an Durchschlagskraft einbüßt. Einzig 'Restless Dreams' versucht sich zwischendrin an ruhigeren Passagen und vereinzelten Klargesängen und wird gerade dadurch prompt zu einem weiteren Höhepunkt dieser ansonsten recht anstrengenden Scheibe.
Ihr hört es schon, so richtig begeistert bin ich von der Dauerattacke namens "Depth Perception" nicht. In meinen Ohren machen Kollegen wie LOATHE, die der Aggressivität auch melodische Schönheit gegenüberstellen, einfach einen besseren Job auf dieser musikalischen Spielwiese. Doch wenn ihr euch gerne einmal komplett die Ohren mit unerbittlicher Härte durchspülen lassen wollt und SLIPKNOTs melodische Ausflüge schon immer für unnötig gehalten habt, könnte CREAK genau euer Fall sein.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs