CREDO - Against Reason
Against Reason
Mehr über Credo
- Genre:
- Neo-Progrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- F2 / just for kicks music
- Release:
- 11.04.2011
- Staring At The Sun
- Cardinal Sin
- Intimate Strangers
- Against Reason
- Insane
- Reason To Live
- Conspiracy (MCF)
- Ghosts Of Yesterday
12.05.2011 | 06:51
Gelungener und zeitloser NeoProg aus Großbritannien.
"Against Reason" heißt das neue und insgesamt dritte Studioalbum von CREDO, das vor kurzem erschienen ist. Das Cover der Scheibe machte mich direkt neugierig, da es sehr ungewöhnlich gestaltet ist: Zu sehen ist eine grüne Wiese mit den Megalithen von Stonehenge im Hintergrund. Allerdings steht in deren Mitte nun ein Teil der Skyline von New York. Über dieser Photomontage steht in großen Lettern der Albumtitel, der so übermächtig platziert ist, dass man ihn im ersten Moment für den Bandnamen hält. Was hat das ganze zu bedeuten? Warum platziert jemand einen Teil New Yorks mitten zwischen ein Weltkulturerbe in England? Das ist in der Tat sehr "Against Reason"...
Wenn man dann das Booklet aufschlägt und sich den Text zum Opener 'Staring At The Sun' durchliest, beginnt das ganze plötzlich Sinn zu ergeben: Es geht um das Ende der Zivilisation. Wir haben die Erde nun soweit geschändet und zerstört, dass sie erbarmungslos zurückschlug: Ozeane überfluteten die Kontinente und Hungersnöte rotteten einen Großteil der Menschheit aus. Wir haben die Natur und die Geschichte der Menschheit herausgefordert und haben schließlich verloren. All dies wird nach Ansicht der Band in etwa dann passieren, wenn wir uns so weit und ungeniert auf der Erde ausgebreitet haben, dass selbst für die mächtigen Bauwerke unserer Ahnen - geschweige denn für die Natur - kein Platz mehr übrig ist.
CREDO legen damit ein thematisch sehr düsteres NeoProg-Album vor, bei dem ein besonderes Augenmerk auf den Texten liegt. Es deckt viele Schattenseiten des menschlichen Lebens ab: 'Insane' handelt von religiös motivierten Kriegen und der Verfolgung von Minderheiten, während beispielsweise 'Ghosts Of Yesterday' (ein absolutes Highlight der Platte) Fragen zu untätigen Politikern und den damit einhergehenden Arbeitsplatzverlusten in der Bevölkerung aufwirft.
Musikalisch wird das ganze sehr gekonnt und hochprofessionell untermalt. Wir haben es hier ganz klar mit der melodischeren Sorte ProgRock zutun, bei der die Keyboards einen großen Teil der Melodieführung übernehmen. Elektrische Gitarren werden sehr elegant und sauber gespielt vor allem zu solistischen Einlagen eingesetzt und bleiben während den handlungsfortführenden Teilen der Songs meist dezent im Hintergrund. Einen großen Pluspunkt können CREDO bei mir vorallem auch mit der Wahl ihres Sängers einheimsen, denn Mark Colton macht seinen Job wirklich fabelhaft: Er klingt stets glaubwürdig und bringt die kritischen Themen der Songs ohne allzuviel Pathos rüber, auch technisch ist er dabei stets auf der Höhe und wirkt nie überfordert.
"Against Reason" ist genau die richtige Wahl für diejenigen, die ein intelligentes und sozialkritisches Rockalbum suchen - sozusagen von Erwachsenen für Erwachsene - und dabei auch musikalisch gut unterhalten werden wollen. Wenn man dazu noch auf solistische Einlagen und atmosphärische, virtuos klingende Keyboardsounds steht, ist die Sache perfekt. Allerdings muss man fairerweise auch anmerken, dass man CREDO letztendlich keine wirkliche musikalische Innovativität zuschreiben kann, da sie einfach etwas zu gewöhnlich klingen - wenn auch im Progsektor "gewöhnlich" immernoch auf höchstem musikalischen Niveau anzusiedeln ist.
Aber da sich insbesondere im NeoProg einfach zu viele Bands auf zu wenige Vorbilder stützen, ist dies nicht allzu verwunderlich. Es gibt da draußen aber noch eine nicht zu unterschätzende Fanbase, die glücklicherweise gerade aus den Leuten besteht, die auch heute noch Originalalben kaufen. Und genau für diese wird dieses Album dann doch eine Bereicherung ihrer Plattensammlung darstellen.
Ein alles in allem tolles Album von einer Band, der ich jederzeit abnehme, dass sie ohne größere kommerzielle Interessen einfach nur die Musik spielt, die sie liebt.
Und diese Motivation war schließlich schon immer die bestmögliche für Bands jeder musikalischen Coleur.
Wenn man dann das Booklet aufschlägt und sich den Text zum Opener 'Staring At The Sun' durchliest, beginnt das ganze plötzlich Sinn zu ergeben: Es geht um das Ende der Zivilisation. Wir haben die Erde nun soweit geschändet und zerstört, dass sie erbarmungslos zurückschlug: Ozeane überfluteten die Kontinente und Hungersnöte rotteten einen Großteil der Menschheit aus. Wir haben die Natur und die Geschichte der Menschheit herausgefordert und haben schließlich verloren. All dies wird nach Ansicht der Band in etwa dann passieren, wenn wir uns so weit und ungeniert auf der Erde ausgebreitet haben, dass selbst für die mächtigen Bauwerke unserer Ahnen - geschweige denn für die Natur - kein Platz mehr übrig ist.
CREDO legen damit ein thematisch sehr düsteres NeoProg-Album vor, bei dem ein besonderes Augenmerk auf den Texten liegt. Es deckt viele Schattenseiten des menschlichen Lebens ab: 'Insane' handelt von religiös motivierten Kriegen und der Verfolgung von Minderheiten, während beispielsweise 'Ghosts Of Yesterday' (ein absolutes Highlight der Platte) Fragen zu untätigen Politikern und den damit einhergehenden Arbeitsplatzverlusten in der Bevölkerung aufwirft.
Musikalisch wird das ganze sehr gekonnt und hochprofessionell untermalt. Wir haben es hier ganz klar mit der melodischeren Sorte ProgRock zutun, bei der die Keyboards einen großen Teil der Melodieführung übernehmen. Elektrische Gitarren werden sehr elegant und sauber gespielt vor allem zu solistischen Einlagen eingesetzt und bleiben während den handlungsfortführenden Teilen der Songs meist dezent im Hintergrund. Einen großen Pluspunkt können CREDO bei mir vorallem auch mit der Wahl ihres Sängers einheimsen, denn Mark Colton macht seinen Job wirklich fabelhaft: Er klingt stets glaubwürdig und bringt die kritischen Themen der Songs ohne allzuviel Pathos rüber, auch technisch ist er dabei stets auf der Höhe und wirkt nie überfordert.
"Against Reason" ist genau die richtige Wahl für diejenigen, die ein intelligentes und sozialkritisches Rockalbum suchen - sozusagen von Erwachsenen für Erwachsene - und dabei auch musikalisch gut unterhalten werden wollen. Wenn man dazu noch auf solistische Einlagen und atmosphärische, virtuos klingende Keyboardsounds steht, ist die Sache perfekt. Allerdings muss man fairerweise auch anmerken, dass man CREDO letztendlich keine wirkliche musikalische Innovativität zuschreiben kann, da sie einfach etwas zu gewöhnlich klingen - wenn auch im Progsektor "gewöhnlich" immernoch auf höchstem musikalischen Niveau anzusiedeln ist.
Aber da sich insbesondere im NeoProg einfach zu viele Bands auf zu wenige Vorbilder stützen, ist dies nicht allzu verwunderlich. Es gibt da draußen aber noch eine nicht zu unterschätzende Fanbase, die glücklicherweise gerade aus den Leuten besteht, die auch heute noch Originalalben kaufen. Und genau für diese wird dieses Album dann doch eine Bereicherung ihrer Plattensammlung darstellen.
Ein alles in allem tolles Album von einer Band, der ich jederzeit abnehme, dass sie ohne größere kommerzielle Interessen einfach nur die Musik spielt, die sie liebt.
Und diese Motivation war schließlich schon immer die bestmögliche für Bands jeder musikalischen Coleur.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- René Partucci