CREEPER - Sanguivore
Mehr über Creeper
- Genre:
- Horrorpunk
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 13.10.2023
- Further Than Forever
- Cry To Heaven
- Sacred Blasphemy
- The Ballad Of Spooky & Merci
- Lovers Led Astray
- Teenage Sacrifice
- Chapel Gates
- The Abyss
- Black Heaven
- More Than Death
Da tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Welcher Tag könnte für die Besprechung des vorliegenden Schockers geeigneter sein als Halloween? Richtig und so melden sich die britischer Horror-Punk-Experten bereits zum dritten Mal an, um ihre ganz spezielle Gruselzeremonie zu kredenzen. Mit dezentem Emo-meets-Gothic-Rock-Vibe und einer Menge Schwung in den Hüften, sorgten "Eternity, In Your Arms" und "Sex, Death & The Infinite Void" schon für tanzende Totenköpfe.
Frontmann Will Ghould und seine blutrünstige Vampirmeute kredenzen also erneut ein positiv furchterregendes Feuerwerk und haben mit "Sanguivore" diesmal sogar ein Konzept am Start, das von der Vampirdame Mercy berichtet, einem jungen, scheinbar unschuldigen Mädchen, das es allerdings faustdick hinter den Ohren hat. Und wie es sich für ein gelungenes Konzeptalbum gehört, stecken Theatralik, Epik und ein Hauch von Drama tief im Detail.
Obgleich sich die verschiedensten Facetten des Horror-Punks gegenseitig die Klinke in die Hand drücken, die Fingerabdrücke MEAT LOAFs und MISFITS' genauso präsent sind wie die romantisch-düstere Dark-Wave-Ära und SISTERS OF MERCY-, wie auch DEPECHE MODE-Momente, geht "Sanguivore" nicht nur außerordentlich gut ins Ohr, sondern schafft es auch, sich mehrere Tage in selbigem festzusetzen. Das Konzept ist schlüssig, der Sound eine Wonne, die Songs on point und über die gesamte Spielzeit wird man hervorragend unterhalten.
Auch wenn "Sanguivore" als Gesamtkunstwerk inklusive eines geschmackvollen Artworks fungiert, lohnt sich ein Blick auf die einzelnen Songs. Denn dass das anmutige 'Further Than Heaven'-Opus gleich zu Beginn die Welt des cineastischen Soundtracks öffnet, 'Teenage Sacrifice' ein genauso bombensicherer Ohrwurm, ist wie 'Cry To Heaven', und sich balladesk-morbide Momente wie in 'The Ballad Of Spook & Mercy" ebenso etablieren, wie rockige Momente beim genialen 'Lovers Led Astray' oder dem gut und gerne auch auf dem Debüt gesehenen 'Chapel Gates', spricht eine eindeutige Sprache: "Sanguivore" ist ein sensationelles Album zum genau richtigen Zeitpunkt.
Wir fiebern mit Mercy, Spook und der gesamten Ghost Brigade mit, wir tanzen, lachen, gruseln uns, sind fasziniert vom musikalischen, qualitativ hochwertigen Potpourri aus dem Hause CREEPER und erfreuen uns an einer sehr reichhaltigen und höchst unterhaltsamen Horrorshow. Da wäre Alex neidisch, denn aus dem Vereinigten Königreich kommen tiefgründige, bewegende Momente des punkigen und leinwandfähigen Horror-Rocks zu uns, die perfekter zum stürmischen Herbst kaum hätten passen können.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp