CREKKO - Grown/Stronger/Vicious
Mehr über Crekko
- Genre:
- Alternative Rock
- Release:
- 03.11.2006
- Seduced
- Sunrise
- Gasoline
- Profound Aversion
- On My Own
- Visions
- Gasoline (Radio Edit)
Was haben CREKKO mit Bands wie RUSH, THE TEA PARTY oder KING'S X gemeinsam? Richtig: Bei allen genannten Bands handelt es sich um ein Trio. Nun wird sich der/die eine oder andere Leser/in fragen, warum CREKKO in einem Atemzug mit diesen göttlichen Kapellen genannt werden. Ähnlich wie bei den erwähnten Combos verfügen auch CREKKO über einen ureigenen Sound. Man stelle sich vor, Eddie Vedder (PEARL JAM) hätte gemeinsame Sache mit KYUSS gemacht. Als "Hauptschuldiger" ist dabei Marco Selter (v., g.) zu nennen, der wie Eddies kleiner Bruder klingt. Die rhythm section, bestehend aus Klaus Asbach (b.) und Philipp Wolff (dr.), lässt Erinnerungen an selige KYUSS-Zeiten wieder aufleben.
Aber CREKKO wären nix Besonderes, wenn man sie lediglich auf diese Bands reduzieren könnte. Das Trio schafft es nämlich, aus diesen Zutaten einen ureigenen Sound zusammenzubrauen, der schon nach dem ersten Durchgang eingerostete Lauscher freibläst. Und als ob das nicht genug wäre, fragt man sich die ganze Zeit, wie die Jungs zu dritt so einen druckvollen Sound hinbekommen. Da kann sich manch ein "Starproduzent" eine Scheibe von abschneiden. Doch genug herumgeredet, kommen wir zu den Songs.
Die sind durch die Bank weg mit guten und sehr eingängigen Refrains gesegnet. Absolutes Highlight auf dieser EP ist dabei 'Gasoline'. Am Anfang hört man, wie jemand ins Auto steigt und davonfährt. Um sich die Autofahrt ein bisschen zu versüßen, schaltet er das Radio ein, woraufhin der Song anfängt. Am meisten sticht dabei die Gitarrenarbeit hervor, die mit einem herrlichen Riff die Marschrichtung vorgibt. Der Song ist zwar im Midtempobereich angesiedelt und tritt auf der einen Seite mächtig Arsch, ist aber wiederum so ohrwurmtauglich, dass er problemlos im Radio gespielt werden könnte. Das erklärt wiederum, warum man 'Gasoline' am Ende der EP in einer gekürzten Fassung wiederfindet.
Der Opener 'Seduced' hingegen gleicht einem Schlag in die Magengrube. Da werden innerhalb der ersten Minute die Stärken der Combo aufs Vortrefflichste zur Schau gestellt. Neben einem harten Sound, der Erinnerungen an HELMET in ihrer "Meantime"-Phase weckt, ist es allen voran die Rhythmus-Fraktion, die den Sound zusammenhält. Gekrönt wird das Ganze von genialen Riffs und Marcos melodisch-krankem Gesang. 'Sunrise' lässt wahrhaftig die Sonne aufgehen, auch wenn sie blutrot am Himmel schimmert. Ab 'Profound Aversion' wird der Härtegrad nach oben geschraubt, wobei in erster Linie die in der Einleitung angesprochenen KYUSS-Einflüsse zum Tragen kommen. Aber auch der Rock 'n' Roll hält Einzug in den CREKKO-Sound, was insbesondere bei 'On My Own' besonders deutlich aus den Boxen dröhnt.
Es ist wohl – nicht nur für mich – unverständlich, warum manchen Bands Plattendeals hinterhergeschmissen werden und andere dabei auf der Strecke bleiben. Eine Band wie CREKKO hätte es auf jeden Fall verdient, gepusht zu werden. Wer nach zwei Demos über einen so eigenständigen und druckvollen Sound verfügt, der einen förmlich an die Wand presst, der hat auch produktionstechnisch seine Hausaufgaben gemacht. So eine Band verdient es nicht, auf dem "Abstellgleis" zu versauern. Wer sich selbst ein Bild von den Qualitäten der Truppe machen möchte, kann sich auf der Homepage 'Profound Aversion', 'On My Own' und 'Visions' reinpfeiffen. Des Weiteren steht die Debüt-CD "Essence" als Download zur Verfügung.
Anspieltipps: Sunrise, Gasoline, Profound Aversion
- Redakteur:
- Tolga Karabagli