CREMATORIUM - For All Our Sins...
Mehr über Crematorium
- Genre:
- Death Metal/Metalcore
- Label:
- Prosthetic Records / Indigo
- Release:
- 06.11.2003
- Seasons Of Nothingness
- The Murder Process
- Through Adversity
- Nightmares Fused Within Reality
- Unlearn
- A Disconsolate Winter Landscape
- The Dying Place
- Cast The Stone
- Life:Sick
- Bright Lights, Grey Skies
- Carved From Deceit
- Hidden
- From Order And Chaos
"Amerikanischer Death Metal im Stil von SLAYER, MORTICIAN" war in einer Anzeige im Hammer zu lesen, was mich ein wenig stutzig machte. Zum einen hinkt der Vergleich mit diesen Bands. Zum anderen ist es etwas vereinfacht, CREMATORIUM ohne weiteres in die Death-Schublade zu packen, auch wenn man "amerikanisch" davor schreibt. Die fünf Amis holzen und röhren zwar auf ihrem zweiten Album gleich drauf los, und 'The Murder Process' hört sich leicht nach ENTOMBED an. Zugleich lässt der LA-Fünfer aber auch keinen Zweifel an seinem Metalcore-Einschlag aufkommen.
Die ersten Songs auf "For All Our Sins..." kommen in je zwei bis drei Minuten fast ohne Umwege direkt auf den Punkt, wobei 'Nigthmares Fused Within Reality' mich gelegentlich an MACHINE HEAD erinnert. Bei 'Unlearn' wird das Gaspedal durchgetreten, was vielleicht ansatzweise einen Vergleich mit SLAYER zulässt. Die wohl stärkste Nummer des Albums, wenn man mal von ein paar unnötigen Breaks absieht. Anschließend lassen die Gitarristen Frank Perez und Mark Uehlein erstmals die Akustikgitarren erklingen, und das Flair hat was von einem SOULFLY-Instrumental. 'A Disconsolate Winter Landscape' läutet zugleich den zweiten, experimentelleren Teil des Albums ein. Dort lassen es CREMATORIUM mal doomig ('The Dying Place'), mal krachend ('Cast The Stone') angehen. Die eingestreuten, leicht verzerrten Sprechpassagen lassen Erinnerungen an MACHINE HEADs "Burn My Eyes" aufkommen, und ganz vereinzelt tauchen auch elektronische Töne auf. Manchmal übertreiben es die Amis aber mit ihrer Experimentierfreudigkeit. So beginnt 'Life:Sick' mit schnellerem Death Metal, doch die gelungene Melodie wird ständig von deplazierten Trash-Gebolze unterbrochen. Das ganze mündet dann in einem Midtempo-Rocker, was völlig unpassend klingt. 'Carved From Deceit' wiederum ist mit einer recht ansprechenden Melodie versehen, wenn auch der Rhythmus zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Abschließend gibt es noch ein zweites Instrumental, diesmal mit einem spanischen Touch.
"For All Our Sins" hat, abgesehen von einigen Kritikpunkten, sicherlich seine Vorzüge. Wenn sich die Jungs nicht gerade in Break-Spielereien verlaufen, bringen sie auch gute Riffs zum Vorschein. Einige Songs gehen direkt ins Ohr und walzen schwer nach vorne. Neben Metalcore-Fans können ebenso Anhänger von SLAYER oder MORTICIAN in die Platte reinhören, selbst wenn der Vergleich hinkt. Darüber hinaus haben CREAMATORIUM teils gesellschaftskritische Texte, die jedoch leider nicht im Booklet abgedruckt sind. Wäre sicherlich interessant in Zeiten, in denen die Kritik an Präsident Bush auch in den USA wächst. Dort ist das Album schon vor längerem erschienen, und die Kalifornier arbeiten bereits an ihrem nächsten Werk. Wird nach immerhin schon zehnjähriger Bandgeschichte auch Zeit.
Anspieltipps: The Murder Process, Unlearn, Cast The Stone
- Redakteur:
- Carsten Praeg