CREMATORY - Antiserum
Mehr über Crematory
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SPV / Steamhammer
- Release:
- 21.02.2014
- Apocalyptic Vision
- Until The End
- If You Believe
- Inside Your Eyes
- Kommt näher
- Irony Of Fate
- Virus
- Back From The Dead
- Welcome
- Antiserum
Eines der besseren CREMATORY-Alben - definitiv!
Die Zeiten, in denen eine Band wie CREMATORY die Metal-Landschaft mit polarisierender Materie fütterte, sind längst vorbei, denn schon lange agieren Markus Jülich und sein Team nicht mehr im Konzert der vermeintlich großen nationalen Acts. Doch ausgerechnet in der Abgeschiedenheit vom Metal-Mainstream ist es den Südeutschen gelungen, ihren Qualitätsstandard zu festigen und Alben abzuliefern, die sich ganz klar von mancher früherer Peinlichkeit abheben (nachdem ich einmal 'Kommt näher' gehört habe, ist dies unvorstellbar - PK) - auch wenn dies hier und dort auf Kosten der Eigenständigkeit und Individualität gegangen ist. Doch auf CREMATORY ist in kompositorischer Hinsicht seit einigen jahren Verlass, und diese Serie reißt auch mit der neuen Scheibe nicht ein. "Antiserum" mag zwar nicht die absolute Sternstunde der düsteren Musik sein, dafür hat die Scheibe letzten Endes zu viele durchschnittliche Passagen, ist aber im Kontext des Bandkatalogs definitiv eines jener Werke, welches man Neueinsteigern am ehesten empfehlen würde.
Auf "Antiserum" halten sich die verhaltenen, manchmal dann doch klischeebeladenen Stücke mit den eher melodischen, einprägsamen Nummern die Waage, wobei Letztgenannte einmal mehr richtig überzeugend geraten sind. Wenn die Band im abschließenden Titelsong mit einer der stärksten Hooklines in mehr als 20 Jahren aufwartet oder im überaus melodischen 'Inside Your Eyes' einen weiteren Hammer-Refrain auspackt, kann man einfach nicht abstreiten, dass die Band einige schätzenswerte, immer wieder neu entwickelte Qualitäten hat. Und auch in 'Welcome' und 'Until The End' zeigt man, dass die Kategorie 'altes Eisen' für CREMATORY auch nach zwei sehr wechselhaften Dekaden im Business noch nicht in Frage kommt.
Dem stehen mit dem mühsamen 'Back From The Dead', dem anstrengenden 'Virus' und dem nicht ganz so konsequent umgesetzten 'Kommt näher' aber auch Stücke entgegen, die den Maßstab nicht erreichen und erneut dokumentieren, dass es bei CREMATORY problematisch bleibt, eine Scheibe zu komponieren, die auf der kompletten Distanz auch ein konstant hohes Level hält. Ausreißer nach unten sind eben typisch, im Hinblick auf die starken Momente von "Antiserum" aber wiederholt ärgerlich.
Am Ende sollten Fans der letzten CREMATORY-Scheiben aber keinesfalls enttäuscht sein, denn die Band knüpft umgehend dort an, wo sie vor vier langen jahren mit "Infinity" aufgehört hatte. Oder knackiger formuliert: Bei CREMATORY weiß man inzwischen auch im positiven Sinne, was man zu erwarten hat - und diese Erwartungen werden nur geringfügig enttäuscht!
Anspieltipps: Welcome, Antiserum, Until The End
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes