CREMATORY - Destination
Mehr über Crematory
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- ROAR
- Release:
- 02.05.2025
- Destination
- The Future Is A Lonely Place
- Welt aus Glas
- My Girlfriend's Girlfriend
- After Isolation
- My Own Private God
- Days Without Sun
- Deep In The Silence
- Banished Forever
- Ashes Of Despair
- Toxic Touch
- Das letzte Ticket
Echt jetzt?
In der Vergangenheit ist es unter konservativen Kuttenträgern irgendwann en vogue geworden, jeden neuen CREMATORY-Silberling schon vorab abzustrafen und das Bashing zur sicherlich streitbaren hiesigen Gothic-Metal-Combo wieder aufzunehmen. Zugegeben, die Band hat es dem Publikum in all den Jahren nie wirklich leicht gemacht, so manchen echten Rohrkrepierer komponiert und dabei die Balance zwischen düsterem Metal und kitschiger Lyrik selten wirklich halten können. Nun hat die Truppe aus dem Schwabenland bereits vor dem Release von "Destination" eine Coverversion von 'My Girlfriend's Girlfriend' (TYPE 0 NEGATIVE) ausgekoppelt und diese derart verhunzt, dass die vielen Zweifler mit ihren Unkenrufen natürlich wieder Wind auf ihre Mühlen bekommen haben. Schließlich hat CREMATORY hier schon wieder mächtig daneben gegriffen und den vermeintlichen Mut, einen solchen Klassiker anzupacken, teuer bezahlen müssen. Und mit einer Fremdinterpretation für neues Material zu werben, scheint in diesem Zusammenhang auch nicht sonderlich selbstbewusst.
Die Vorzeichen für das neue Werk sind also nicht die besten, die nachgelegten Songs schüren aber auch nicht viel Hoffnung, dass CREMATORY der misslichen Lage wird entfliehen könnte, da die Band unfreiwillig auch weiterhin polarisiert und beim Songwriting mal wieder mehr schwache Songs als wirklich brauchbare kreiert. Die völlig kitschigen Refrains in 'The Future Is A Lonely Place' und 'Days Without Sun' sind genauso anstrengend wie der kurze NDH-Ausflug in 'Welt aus Glas', besagtes Cover ist ohnehin als strafbare Handlung zu identifizieren, und auch die etwas ruhigeren Stücke ('After Isolation', 'Ashes Of Despair') freunden sich schnell mit der Skip-Taste an, weil der Klassenunterschied zur Gothic-Metal-Konkurrenz hier derart beträchtlich erscheint, dass man zur Kompensation auch kaum paassende Worte mehr finden kann.
Dass die Band sich dabei eigentlich ständig selbst kopiert, das Material an sich erschreckend schlicht arrangiert ist und die Refrains nach 30 Jahren immer noch ein wenig hilflos erscheinen, weiß man inzwischen auch nicht mehr, welchen Ratschlag man CREMATORY noch geben soll. Mit "Believe" war die Band seinerzeit in die richtige Richtung unterwegs; alles was davor und danach passiert ist, ist leider nicht der Rede wert - "Destination" leider ebenfalls nicht.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes