CREMATORY - Revolution
Mehr über Crematory
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 03.05.2004
- Resurrection
- Wake Up
- Greed
- Reign Of Fear
- Open Your Eyes
- Tick Tack
- Angel Of Fate
- Solitary Psycho
- Revolution
- Human Blood
- Red Sky
- Farewell Letter
- Revolution (Video Clip)
Von Nuclear Blast großmundig als "Das Comeback des Jahres" gefeiert, war ich einigermaßen gespannt, was von dem neuesten Output von CREMATORY zu halten sein würde bzw. ob es auch ein paar Überraschungen gäbe. Vorab lässt sich schon sagen, dass nach fast drei Jahren Pause fast alles beim Alten ist.
Die Platte fängt wie gewohnt mit einem atmosphärischen Keyboard-Intro an und geht dann gleich in eines der härtesten Stücke der neuen Scheibe über. Über den Gesang kann man unterschiedlicher Auffassung sein, aber nach über zehn Jahren ist der powervolle angegrunzte Gesang von Felix genauso ein Trademark der Band wie die schön eingängige,n teils poppigen, teils atmosphärischen Keyboardmelodien von Katrin.
Auch wenn man sich über das Riffing des alten Gitarristen Lotte nicht beschweren konnte, so war der Einstieg von Matthias eine echte Bereicherung für die Band. Seine powervollen aber doch melodiösen Gesänge im Refrain fast jedes zweiten Songs sorgen einfach für das nötige Maß an Abwechslung. Die Riffs kommen schön hart und bilden mit den wuchtigen, stampfenden Drums den Kontrapunkt zu den Keyboards. Mit Soli wird mal wieder gegeizt, was aber gar nicht auffällt, da im CREMATORY-Sound Soli eh einen sehr geringen Stellenwert haben.
Der Sound ist wie eigentlich sogar schon seit dem Debüt gewohnt druckvoll und differenziert, so dass diese Scheibe ein Muss für jeden CREMATORY-Fan ist. Auf alle Fälle haben die Pfälzer es geschafft, seit über zehn Jahren hundertprozentig ihren Stil zu verfolgen, ohne sich dabei großartig kopieren zu müssen – auch wenn die eine oder andere Passage vielleicht mal bekannt klingt. CREMATORY waren mit ihrer guten Debütscheibe "Transmigration" inklusive des Hits 'Eyes Of Suffering' am rechten Ort zur rechten Zeit, als PARADISE LOST zuvor mit "Gothic" fast eine neue Szene entstehen ließ. In der Folgezeit haben sie es geschafft, auf sehr vielen interessanten Festivals (Summer Metal Meeting usw.) und Touren (z.B. SAVATAGE) mit von der Partie zu sein. CREMATORY können sich deshalb nicht vorwerfen, in ihrer Karriere etwas falsch gemacht zu haben. Dass sie dann vor knapp drei Jahren auch aus finanziellen Gründen aufhören mussten, spricht Bände über die Einkommensaussichten in dieser unserer Metalszene. Viele Bands, die in eine ähnlich Kerbe wie CREMATORY schlugen, wie z.B. die mit CREMATORY befreundeten DARK konnten sich in dem harten Geschäft nicht behaupten.
Das obligatorische Lied mit deutschem Text ist diesmal in Form von 'Tick Tack' zu hören. Selbst wenn CREMATORY das schon eine Zeit lang machen, so erinnern hier ein paar Melodien doch sehr stark an RAMMSTEIN. Ein Ausfall ist aber nicht zu verzeichnen und mit 'Farewell Letter' ist auch ein ruhiger, mit einem zum Nachdenken anregenden Text versehener Song am Start.
Lediglich mit einer Tradition haben CREMATORY gebrochen: Das Titelstück ist diesmal auf der bezeichneten Platte selbst. Ansonsten: Alles beim Alten!
Anspieltipps: Greed, Reign Of Fear, Tick Tack, Revolution
- Redakteur:
- Tilmann Ruby