CRESTFA - Cursed To Be Free
Mehr über Crestfa
- Genre:
- Alternative/Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Empty Grave Records
- Release:
- 04.04.2011
- Superiority
- Getting By (Deeply Broken)
- Endless Rain
- Renegade
- Human Failure
- I Am Your Saviour
- Head Up High
- Thorn In Their Flesh
- The Pursuit
- Keeping An Eye On You
- Eclipse Of The Sun
<p class="MsoNormal">Ein Album mit angezogener Handbremse</p>
"Nu-Metal" ist in unseren Kreisen bekanntlich ein Genre, um den so manch einer einen großen Bogen macht. Dass es neben bekannten Star-Kapellen jedoch auch talentierte und gut musizierende Truppen in diese Sparte geschafft haben, mögen diejenigen dann meist gar nicht wahr haben. Ein weiteres Beispiel solch eines Phänomens symbolisieren die Ulmer von CRESTFA. Dabei ist das Quartett um Sänger Ferdinand Beilhardt kein ungeschriebenes Blatt, konnten die Herrschaften doch bereits mit einer 4-Track-E.P. vor rund anderthalb Jahren die ersten Anhänger auf ihre Seite hieven.
Was uns nun bei ihrem ersten Full-Length-Album "Cursed To Be Free" erwartet, ist experimentierfreudiger Metal, der durchaus zum Kopfnicken bzw. Fußwippen anregt. Bereits der Opener 'Superiority' demonstriert eine große Spielfreude, obgleich man hier vergebens auf die erwartete Song-Explosion wartet. Bereits hier zeichnet sich die beängstigende Tendenz ab, dass den ruhigen Parts etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Bei 'Endless Rain' jedoch wurde ein gutes Mischungsverhältnis zwischen Handbremse und drückenden Gitarren gefunden und dürfte sich speziell live als Donnerschlag entpuppen, wohingegen 'Renegade' auf Teufel komm raus daher groovt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Dennoch hätte beispielsweise 'I Am Your Saviour' mit einem kleinen Tritt aufs berühmte Gaspedal für wesentlich mehr Aufsehen gesorgt.
Auch die etwas kraftlos wirkenden Vocals hätten durchaus etwas mehr Schmackes gebraucht und unterstreichen den etwas verhaltenen Eindruck. Leider wirkt "Cursed To Be Free" dadurch dem Ende hin enorm langatmig, da sich in Punkto Geschwindigkeitsvariabilität kaum etwas Weltbewegendes abzeichnet. Überwiegend im mittleren Tempo also angesiedelt, ist man des Öfteren geneigt, insbesondere dem zweiten Plattenabschnitt weniger Beachtung zu schenken. Dennoch sorgen 'Thorn In Their Flesh', sowie das thrashige 'Keeping An Eye On You' für den einen oder anderen "Aha-Effekt". Talent und künstlerisches Know-How haben die Herren also inne.
Aus diesem, im Grunde nichts sagenden "Nu-Metal" muss sich also automatisch nichts Schlechtes abzeichnen. Hin und wieder gibt es doch einige kleine Glanzpunkte, die sich aus dem hiesigen Chart-Genre herauskristallisieren. Zwar treffen CRESTFA mit diesen elf Songs nicht vollends meinen Geschmack, aber die vor Frische nur so strotzende Platte sollte dennoch gewürdigt werden.
Anspieltipps: Superiority, Thorn In Their Flesh, Keeping An Eye On You
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp