CRESTFALLEN QUEEN - Horns
Mehr über Crestfallen Queen
- Genre:
- Progressive Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- catia@againstpr.com
- Release:
- 13.12.2024
- Horns
- Hand Of Glory
- Feral One
- Syllt
- Arcane Sorcerer Pt.1 Ode To Morrigan
- Arcane Sorcerer Pt.2 Wyrd's Lament
- Arcane Sorcerer Pt.3 The Sorcerer
Originelle Stilmischung auf Black-Metal-Basis.
Eine mutlose Königin also, so, so. Wie klingt denn so eine Dame? Ich gebe zu, ich habe erst gespickt, was die Band eigentlich für einen Sound fährt, denn wir haben bereits das erste Album hier besprochen und Daniel war durchaus angetan, sodass ich dachte, Prog und Doom und psychedelische Klänge könnten mir gut munden.
Dann allerdings entpuppt sich "Horns" als Black-Metal-Album, allerdings mit einem guten BM-Sänger. Oder, Moment mal, vielleicht doch eher als Doom-Platte. Oh nein, eine akustische Gitarre und ein toller, atmosphärischer Teil, dann klarer Frauengesang, ja, was ist das denn? Immerhin bekomme ich meine progressiven Seiten serviert. Das Titellied des zweiten Albums der Stuttgarter ist anfangs eine echte Wundertüte und wechselt dann in den über sieben Minuten mehrfach zwischen den Antipoden, erinnert mich melodisch teilweise an TIAMAT's 'Whatever That Hurts' und schreckt mich nur mit unnötigen Blastbeats ab.
Da bin ich zufällig in trügerische Gewässer gesegelt, denn in Sachen Black Metal bin ich bekanntermaßen kein Experte. Denn ja, Black Metal ist der vorrangige Stil und auch das soundgebende, das charakteristische Element in den Kompositionen von CRESTFALLEN QUEEN, weil alles andere vor allem im Kontrast wirkt. In 'Hand Of Glory' darf das Solo geradezu klassischen Rock zitieren. In 'The Feral One' klingt man wie Black Metal meets JEX THOTH mit etwas alten MY DYING BRIDE, ja, man macht es mir schwer, die Band in eine Schublade zu stecken.
Das klingt alles ordentlich bis gut, manchmal explodiert der Black Metal wie in 'Wyllt' und wird für mich eher ungenießbar, aber immer folgt dann der Schlenker in ruhigere Gefilde. Den Höhepunkt des Albums bildet der Dreiteiler 'Arcane Sorcerer', in dem sich die Band noch mehr Zeit nimmt und ihre Stilwechsel mehr zelebriert, die einzelnen Passagen mehr Raum einnehmen dürfen. Hier merkt man jedoch im über neunminütigen Hauptteil, dass sich CRESTFALLEN QUEEN im BM wohl am wohlsten fühlt.
Das Zweitwerk der Schwaben ist ein sehr interessantes Album, auf dem gekonnt Stile verschmolzen werden, hätte ich eine größere Affinität zu Black Metal, könnte ich mir vorstellen, dass ich begeisterter wäre, aber auch so denke ich mir, dass Liebhaber extremer Klänge unbedingt einmal hineinlauschen sollten. Hier schlummert möglicherweise ein echtes Highlight für euch! Selbst ich, trotz stilistischer Inkompatibilität, muss sieben Punkte geben in Anerkennung des wirklich gekonnten Stilmixes.
Hört mal das Titellied 'Horns':
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger