CRESTFALLEN QUEEN - Queen Of Swords
Mehr über Crestfallen Queen
- Genre:
- Doom Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Church Within
- Release:
- 24.05.2019
- Umbra
- Queen Of Swords
- Eurydice's Lullaby
- Invocation
- Ghost Warriors
- Lethean Bed
Gelungener Einstand mit psychedelischem Doom-Rock
In blutig-rote Gewänder gekleidet, sitzen drei Schwert-Königinnen auf dem sehr düster anmutenden Album-Cover der Combo CRESTFALLEN QUEEN aus dem baden-württembergischen Stuttgart. Die Band - noch weniger als drei Jahre jung - lässt nun im Mai nach einem Demo-Tape aus dem letzten Jahr ihr Debüt-Album aus dem Sack. Das handgemalte Artwork lässt erste Schlüsse zu, was musikalisch erwartet werden darf.
Nach einem etwa zweiminütigen wenigsagenden Intro baut sich nach und nach der Titeltrack 'Queen Of Swords' auf und die Sängerin beglückt uns mit ihren klaren und gleichwohl unheilsvollen Vocals. Musikalisch bewegen wir uns in der auf dem Teppich gebliebenen Produktion (das Album könnte locker in den 70ern des letzten Jahrhunderts aufgenommen worden sein) irgendwo zwischen Dark Psychedelic Rock und Progressive Doom Metal. Eben noch galloppieren die beiden Gitarren kraftvoll nach vorn, jetzt riffen sie doomig daher, während die nette Frauenstimme uns inzwischen so tief wie sie kann anschreit. Das ist insgesamt absolut stimmig und macht Spaß. Genauso wie der zweite Teil des Songs, der nach etwa sechs Minuten einsetzt und reichlich psychedelisch daher kommt. Im Schlaflied der Eurydike, welches sehr ruhig startet und sich über viele Minuten mehr und mehr aufbaut und in etwas gipfelt, zu dem ich lieber nicht einschlafen möchte, hätte man auf die wohl künstlerisch gemeinten absichtlichen Rückkopplungen eventuell besser verzichtet: Verletzungsgefahr bei Kopfhörergenuss. Auch bei den folgenden Titeln der Veröffentlichung gelingt der Stilmix, der auch immer mal wieder nach Classic Rock klingt, sehr gut und 'Ghost Warriors' wartet gar mit einem ohrwurmverdächtigen Refrain auf. Das Album schließt mit einem trampelden Verdammnis-Song und man ist sich musikalisch inzwischen absolut sicher, dass die Niedergeschlagenheit der Königin irgendwie mit okkuklten Dingen zu tun haben muss.
Den Schwaben gelingt es schon nach einem ersten Durchlauf des Albums (welcher nach etwa 38 Minuten bereits abgeschlossen ist) ausgesprochen gut, verschiedenste Gefühle und Stimmungen in den vier "echten" Songs - das knapp einminütige Intermezzo 'Invocation' klingt genau wie der einleitende Titel und ist ebenso verzichtbar - zu verpacken. Verzweiflung, Hass und Betörung geben sich in der Stimmfärbung der Sängerin die Klinke in die Hand und der Zuhörer wippt im einen Augenblick mit dem ganzen Körper mit und im nächsten läuft ihm ein Schauer über den Rücken. "Queen Of Swords" ist ein mehr als gelungener Einstand des süddeutschen Quintetts und wird in meinem heimischen CD-Spieler sicherlich immer mal wieder eine Runde drehen dürfen. Dennoch: Die ganz große Begeisterung bleibt bei mir leider aus.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst