CRIMINAL - Sicario
Mehr über Criminal
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 05.09.2005
- Rise And Fall
- Time Bomb
- Walking Dead
- The Root Of All Evil
- Shot In The Face
- Sicario
- The Land God Forgot
- Preacher Of Hate
- Touch Of Filth
- From The Ashes
- Por La Fuerza De La Razón
- Self-Destruction
Zum ersten Mal wurde ich auf die chilenischen Thrasher aufmerksam, als diese ihr Werk "Cancer" im Jahre 2000 veröffentlichten. Wütender Thrash, teilweise aber ein wenig eintönig. Dann folgte lange Zeit nichts, ehe man 2004 mit "No Gods No Masters" ein weiteres Werk auf die Menschheit losließ. Ein sehr konfuses Album, das die Fans eher verschreckte. Damals dachte ich: Das war es. Nun, falsch gedacht. Mit "Sicario" melden sich CRIMINAL eindrucksvoll zurück; besser denn je.
Kurzer Abriss der Bandgeschichte: CRIMINAL veröffentlichten Anfang der Neunziger zwei Scheiben, die ausschließlich in Chile erhältlich waren, ihnen dort aber einen wahren Kultstatus einbrachten. Viele Supportshows für namhafte Bands folgten. Nach Businessproblemen und der Veröffentlichung von "Cancer" im Jahre 2000 siedelte Sänger, Gitarrist und Bandkopf Anton Reisenegger nach England über, um dort mit verschiedenen Musikern zu arbeiten. Wenig später folgte ihm Gitarrist Rodrigo Contreras und sie veröffentlichten "No Gods No Masters". Jetzt kehrte auch Originalbassist Juan "Kato" Cueto seinem Heimatland den Rücken und wandelt auf den Spuren seiner ehemaligen Mitstreiter. Komplettiert wird CRIMINAL nun noch von Schlagzeuger Zac O'Neil, der auf "Sicario" eine sehr starke Leistung abgeliefert hat.
Aber nicht nur die Schlagzeugarbeit ist beeindruckend, nein, vor dem Gesamtwerk muss man eindeutig den Hut ziehen. Experimente und verschachtelte Songstrukturen gehören der Vergangenheit an. Die Musiker ziehen hier konsequent ihren Stil durch, und der ist eigentlich ganz einfach gemixt: Oldschool Thrash der Marke KREATOR und DESTRUCTION, kombiniert mit modernen Grooves aus dem Hause SEPULTURA und MACHINE HEAD sowie gelegentlichen Ausflügen ins Melodic-Death-Lager.
Klingt nicht wirklich neu? Mag sein, trotzdem wirkt die Musik auf "Sicario" frisch und unverbraucht. Die sehr brutale und moderne Produktion von Andy Classen hat daran natürlich auch einen sehr großen Anteil. Hier sitzt alles am richtigen Platz und frisst sich unbarmherzig in die Gehörwindungen und das Genick. Headbanging-Alarm! Hervorzuheben wäre noch die teilweise sehr melodische Soloarbeit von Rodrigo, der dadurch viele Akzente zu setzen weiß.
CRIMINAL fegen mächtig wütend durch die Landschaft und machen dabei keine Gefangenen ('Rise And Fall', 'Time Bomb', 'Shot In The Face'). Ab und an packt man moderne Grooves aus und lässt die großen Idole aufblitzen ('Walking Dead', 'The Root Of All Evil', 'The Land God Forgot'). Mit dem Melodic-Death-Gewitter 'Preacher For Hate', dem überragenden 'From The Ashes' und der Thrashkeule 'Por La Fuerza De La Razón' wird die Scheibe recht amtlich beschlossen. Zum Abschluss spendieren die Chilenen CRIMINAL den Europäern mit der Neueinspielung von 'Self-Destruction', einem Klassiker ihres Debütalbums "Victimized", noch ein ganz besonderes Schmankerl, das sich im neuen Soundgewand nahtlos in die aktuellen Kompositionen einreiht.
Du stehst auf knallharten Thrash Metal und kannst dir das eine Dreiviertelstunde am Stück geben? Viel Doublebass und messerscharfes Riffing brauchst du wie dein täglich Brot? Du brauchst keine gesungenen Passagen, um etwas Abwechslung zu bekommen? Du hast keine Probleme mit einer guten Mischung aus Tradition und Moderne? Du hast einen guten Arzt, der dir bei Nackenschmerzen sofort helfen kann? Wenn du all diese Fragen mit einem JA und tausend Ausrufezeichen beantworten kannst, dann nimm die Füße in die Hand und besorg dir umgehend die neue Scheibe "Sicario" von CRIMINAL.
Anspieltipps: Rise And Fall, Walking Dead, From The Ashes
- Redakteur:
- Chris Staubach