CRIMSON CULT - Crimson Cult
Mehr über Crimson Cult
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Dockyard 1
- Release:
- 29.05.2009
- Evil Design
- Undead
- Land Of The Crimson Night
- In The Eyes
- Lava Machine
- Dirty Demons
- Misanthrope
- 2000 Lights
- Amok
- Centre Of The Universe
Schön, dass STYGMA IVs "Hell Within" endlich einen mehr als würdigen Nachfolger gefunden hat!
Als POWERMETAL.de das selbstbetitelte Debut-Epos von CRIMSON CULT unter der Überschrift "STYGMA IV-Fans aufgepasst!" ankündigten, meldete sich Bandgründer und STYGMA IV-Mastermind Günter Maier sofort, um klar zu stellen: "Wir sind nicht STYGMA V!" Umso spannender war dann die Wartezeit, den "Nachfolger" des STYGMA IV-Abschiedsalbums "Hell Within" endlich einer ausführlichen Autopsie unterziehen zu können. Was Gitarren-Virtuose Günter, sein alter Bass-Kumpan Alex Hilzensauer, Schlagzeug-Professor Peter Bachmayer (Buch "Rudimental Secrets – Die Tricks der Cracks") und Kehlkopfathlet Walter Stuefer nun vorlegen, soll in der Folge an "Hell Within" gemessen werden.
Der Schachzug, das Erstlingswerk mit den schnellsten und traditionellsten Metal-Geschossen auf diesem Album zu beginnen, ist sicher bei einem Debut nicht verkehrt, um erstmal richtig für die nächste Dreiviertelstunde neuen Materials vorzuglühen. 'Evil Design' (Nackenbrecher mit Hymnenrefrain!) und 'Undead' erledigen diesen Job sehr souverän, um mit 'Land Of The Crimson Night' den ersten Bombast-Progressive-Hammer des noch jungen Jahres einzuläuten. 'In The Eyes' ist ein Midtempo-Headbanger allererster Güte mit knackigem Riffing und einem entschlossen durchgreifenden Vocalisten, der beweist, dass man nicht hoch und schrill schreien muss, um sich Gehör zu verschaffen. Die 'Lava Mashine' geht in die gleiche Richtung, ist dabei aber ein Stück bombastischer, fast von epischer Dramatik – sehr passend für ein textliches Szenario, bei dem unsere gute Mutter Erde unter gewaltigen Eruptionen ihr Ende unter Strömen von glühender Magma findet. Der 'Dirty Demon' greift nach uns mit BLACK SABBATH-Riff und schrägen Gesangslinien, um uns dann doch mit fast zartem Refrain zu umschmeicheln – ein gelungener Kontrast, dessen Charme sich möglicherweise nicht beim ersten Hördurchgang erschließt, aber einen ganz eigenen Reiz hat.
Der 'Misanthrope' und 'Amok' sind Songs von Günters vorheriger Band FLOOD OF AGES, die von CRIMSON CULT eine Frischzellenkur erhalten, was wieder einmal nicht zuletzt an Walters breiterem stimmlichen Spektrum und seiner größeren emotionalen Tiefe als bei "Vorgänger" Jörg Dachl liegt. '2000 Lights' ist Dramatic Metal, der mich, würde er nicht von einem "ganzen Kerl" gesungen werden, spontan an ZED YAGO erinnert, wenn Jutta Weinhold nicht mehr an sich halten konnte. 'Centre Of The Universe' ist zu guter Letzt der Grund, warum man CRIMSON CULT vielleicht doch als (heimliche) STYGMA V bezeichnen darf (muss?!): Klingt dieser Achtminüter zu Beginn kurz nach TITO AND TARANTULA entwickelt er sich unversehens in ein dermaßen cooles Stück spannend arrangierten Powermetals, das mal nach SAVATAGE, mal nach MYSTIC PROPHECY klingt und einem 'Rime Of The Ancient Mariner' der Eisernen Jungfrolleins aus dem feuchtkalten England locker die Stirn bieten kann! Schön, dass "Hell Within" endlich einen Nachfolger gefunden hat!
Anspieltipps: Land Of The Crimson Night, Centre Of The Universe, Evil Design
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Martin Rudolph