CRIMSON DAWN - It Came From The Stars
Mehr über Crimson Dawn
- Genre:
- Doom/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Punishment 18 Records
- Release:
- 28.04.2023
- Prospero's Castle
- The Masque Of Red Death
- Hunter's Dream
- Fade Away
- Nera Sinfonia
- Solace In Death
- The Ringmaster
- Of Gods And Mortals
- The Colour Out Of Space
Keyboardschwangerer Italo-Doom.
Die Band CRIMSON DAWN aus Mailand gründete sich vor bald zwanzig Jahren aus dem DRAKKAR-Umfeld. Ziel war dabei traditionsbewusster Doom Metal mit Keyboardunterstützung, und dieses Ziel haben die Italiener über die Jahre hinweg wohl nie aus den Augen verloren. Mit "It Came From The Stars" wurde dieses Jahr ein viertes Album veröffentlicht, das sich nahtlos in die bisherige Reihe einfügt.
Naja, fast nahtlos, denn nach dem Ausstieg von Antonio Pecere präsentieren die Lombarden auf dem neuen Dreher einen neuen Mann am Mikrofon. Claudio Cesari dürfte lediglich ausgewiesenen Underground-Spezialisten von seiner Arbeit mit CRAWLER bereits bekannt sein. Sorgen sind allerdings ungerechtfertigt, denn der neue Sänger klingt ähnlich dramatisch bis operettenhaft wie der alte. Nur nicht so tenörig, dafür kratziger. Und mit 'Nera Sinfonia' gibt's auch wieder ein muttersprachiges Stück, was für manche ein Pluspunkt ist, weil es die Eigenständigkeit etwas erhöht, für andere ist es dann vielleicht etwas zu viel Italien im Doom.
Denn obwohl immer wieder CANDLEMASS-Reminiszenzen durchscheinen, wirkt das Keyboard als tragende Soundstütze auf viele Doomheads sicher eher abschreckend. Auch auf "It Came From The Stars" haut Emanuele Laghi voll auf die Tasten und kleistert den Klangteppich ordentlich zu. Das wäre bei den oft starken Riffs gar nicht nötig, und gemeinsam mit dem theatralischen Gesang könnte die Musik fast auch als langsam gespielter Symphonic Metal durchgehen. Muss man mögen. Dazu kommen noch "interessante" Entscheidungen, wie das alberne Zirkus-Intro zum eh schon nicht besonders starken 'The Ringmaster' oder der übel gedoppelte Gesang bei 'Fade Away' (das ansonsten mit einigen hübschen Soli glänzt), die nicht unbedingt für Begeisterung sorgen.
Nun ist das Album natürlich beileibe nicht schlecht. 'The Masque Of Red Death' mit seinem Intro 'Prospero's Castle' behandelt zwar ein abgenudeltes Thema, ist aber ein vollkommen gelungener Doom-Song mit dramatischem Chorus und fantastischem Schlurf-Riff. Hier sind die Keyboards auch zumeist sehr songdienlich eingesetzt. Auch das abschließende 'The Colour Out Of Space' macht mit seiner gehobenen Songlänge und langem Zwischenspiel so ziemlich alles richtig. Wenn man über die Schwächen hinwegsehen kann oder eh ein großes Faible für Tastentöne hat, dann sollte man CRIMSON DAWNs neuem Album also bitte eine Chance geben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring