CRIMSON FALLS - The True Face Of Human Nature
Mehr über Crimson Falls
- Genre:
- Death/Grind
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 01.12.2006
- Abort Every Weakness
- Erase All Fear
- Architecture Disavowed
- Controle Alt Delete
- Prelude To The Cataclysm
- For Slaves, Four Struggles
- Martyr Vs. Terrorist
- Poetry For The Scum
- In Flanders Field
- We Are The Dead
- Book Of Memories
- The True Face Of Human Nature
CRIMSON FALLS waren bereits auf dem kürzlich an dieser Stelle besprochenen "Face Your Underground Vol. 4"-Sampler positiv aufgefallen. Das für die Compilation abgestellte 'Water Mirrors Sorrow' kam als Kreuzung aus (technischem) Death Metal und dem, was momentan unter der Überschrift "Metalcore" verscherbelt wird, sägte diverse Acts (speziell einige Zusammenrottungen des letztgenannten Feldes) einmal in der Mitte durch und machte neugierig, wie sich die Herrschaften wohl über die Länge eines Albums verkaufen würden.
Was auf dem nun vorliegenden Debüt als Erstes auffällt, ist die während der 45 Minuten überdeutlich hervorstehende Todeskante. Die Belgier sind definitiv mehr Ami-Death-Metal als alles andere und haben bestimmt ein paar MORBID ANGEL-Platten zu Hause rumfliegen. Es rasen Blasts, massives Midtempo sorgt für Genickknacken, und die Songstrukturen sind auch mal etwas verschachtelter. Außerdem können die Jungs auch auf unsere Lieblings-Krummtakter MESHUGGAH, was sich in vereinzelten Stakkato-Riffs und den schmucken Wurzelbehandlungs-Gitarrenmelodien äußert, die diesem Welt-am-Abgrund-Gehacke die nötige Portion Endgültigkeit hinzufügen und das "wahre Gesicht der menschlichen Natur" eindeutig als unkorrigierbar hässlich ausweisen.
Hin und wieder ergötzt sich das Quintett allerdings zu sehr an den Ausmaßen seines eigenen Brutalo-Sturms, worunter der Song als solcher leidet. Im Gegensatz zu Granaten wie 'Erase All Fear', 'Four Slaves, Four Struggles' und dem von einer geilen Gitarrenmelodie getragenen 'We Are The Dead' kommen 'Martyr Vs. Terrorist' oder 'Poetry Of Scum' nicht so recht auf den Punkt, weil die Demonstration spielerischen Könnens über alles andere gestellt wird. Das sollten sie auf dem nächsten Album etwas zurückfahren und stattdessen mehr Passagen im Stil des großartigen 'In Flanders Fields' einbauen. Die Vertonung des gleichnamigen Gedichts von John McCrae baut kontinuierlich Spannung auf, die sich in den nachfolgenden Nummern entlädt.
Argumente für eine Testrunde mit "The True Face Of Human Nature" gibt es somit genug. Und die Tatsache, dass der Fünfer seine Tracks in bester Hardcore/Punk-Tradition im Booklet kommentiert und noch ein paar weiterführende Denkanstöße liefert, macht das Teil auch nicht uninteressanter. Ihr wisst, was zu tun ist.
Anspieltipps: Erase All Fear, We Are The Dead
- Redakteur:
- Oliver Schneider