CRIMSON GLOW - Inflicted Chaos
Mehr über Crimson Glow
- Genre:
- Heavy / Thrash / Melodic Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.07.2019
- Hated By The Tide
- Harvest Merciless
- ... Of A Killingspree
- Inflicted Chaos
Vielversprechendes Debüt der Newcomer aus Herford!
Fünf Jungs aus dem nordrhein-westfälischen Herford, die sich einem Mix aus Thrash und Death Metal verschrieben haben - das klingt doch erst einmal sehr vielversprechend. Kommt dann noch ein so schickes Coverartwork dazu, wie es die Debüt-EP "Inflicted Chaos" ziert, dann hat das im Jahr 2017 gegründete Quintett eigentlich alles beisammen, um mit den ersten vier eigenen Kompositionen Fans von sich zu überzeugen.
Und auch musikalisch startet der Silberling mit 'Hated By The Tide' erst einmal vielversprechend. Das Riffing weist eine leichte Thrash-Metal-Schlagseite auf, während die eingestreuten Melodien deutlich in Richtung Göteborg und den dortigen Szenegrößen AT THE GATES schielen. Also eigentlich ein bewährtes Rezept, würde Fronter K. Roarside nicht im Refrain plötzlich mit ordentlich vorgetragenem Klargesang überraschen. Die Szenepolizei darf sich aber direkt wieder beruhigen, denn wo viele modern ausgerichtete Melodic-Deather heutzutage mit eher poppigen Hooklines versuchen zu punkten, bezieht der Fünfer aus Herford die Inspiration für seine Klargesänge aus dem klassischen Heavy Metal (hier lässt die NWoBHM grüßen!) und schafft damit einen wohligen Kontrast zur Genre-Konkurrenz. Noch weiter gehen die Jungs sogar beim folgenden 'Harvest Merciless', das mit seiner epischen Gitarrenarbeit stellenweise sogar an die aktuellen Epic-Metal-Shootingstars ATLANTEAN KODEX denken lässt. Eigentlich also alles im Lot in Herford, könnte man an dieser stelle denken. Und doch kann mich die EP trotz des vielversprechendes Stilmixes nicht restlos überzeugen. Zum einen liegt das daran, dass hin und wieder den Melodiebögen noch der letzte Schliff fehlt, zum anderen schallen auch die bereits erwähnten Klargesänge nicht immer sauber aus den Boxen, was den Hörspaß zumindest phasenweise ausbremst.
Trotzdem sollte sich der Fünfer von dieser Kritik keinesfalls beirren lassen, denn abgesehen von kleinen Abzügen in der B-Note sind die Jungs auf dem richtigen Weg. Im Gegensatz zu vielen Kollegen haben sie dank der Vermischung von Heavy, Thrash und Melodic Death Metal nämlich einen eigenen Sound gefunden, der sie wohltuend von der breiten Masse an Newcomer abhebt. Mit etwas mehr Erfahrung muss man CRIMSON GLOW in Zukunft auf dem Zettel haben, da bin ich mir sicher!
- Redakteur:
- Tobias Dahs