CRIMSON THUNDER - Force Of Reason
Mehr über Crimson Thunder
- Genre:
- Melodic/Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Volcano Records
- Release:
- 06.03.2020
- Ouverture
- Ghosts In The Crimson Eye
- A Song For The Undead
- Force Of Reason
- Manipulator of Minds
- Rain Of Tears
- Light The Dragonfires
- Footprints In The Void
- A Tale Of Hopeless Revenge
Ein irreführender Name.
CRIMSON THUNDER ist eine noch sehr junge Band aus der Toskana und hat sich nach dem 2002er HAMMERFALL-Album benannt. Das ist so schon merkwürdig genug, weil es ja selbst auf Seiten der Schweden schon manch besseres Album gibt. Noch merkwürdiger wird es dann, wenn man sich das Debüt "Force Of Reason" zu Gemüte führt. Denn HAMMERFALL scheint hier nicht mal in Nuancen durch. Stattdessen gibt es melodischen und symphonischen Metal in italienischster RHAPSODY-Tradition. Das ist an sich auch völlig in Ordnung, sorgt aber doch für Verwunderung.
Wirklich viel Neues hat CRIMSON THUNDER dem altgedienten Genre dann leider nicht zu bieten. Aber immerhin machen die vier, die sich 2012 in der Woodstock Academy (eine Musikschule von mehreren DARK QUARTERER-Mitgliedern) kennenlernten, ihre Sache recht ordentlich. Die Kompositionen bieten Raum für manche Feinheiten, die sich erst nach einigen Durchgängen offenbaren und es so spannend bleibt, "Force Of Reason" zu lauschen. Zudem sorgen auch die beiden Gitarristen für manchen Widerhaken im Gehörgang; so macht etwa der Titelsong richtig viel Spaß. Klar, die großen Vorbilder gehen da noch deutlich tiefschürfender zu Werke, aber hier handelt es sich ja um ein Debüt, also bleiben wir fair.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der schrille Gesang, der zu allem Übel telweise noch von dumpfem Growling untermalt wird. Nach einigen Durchgängen habe ich mir Alessio Riccis Stimme schön gehört, doch gerade wenn es zu sehr in die Kopfstimme geht oder er sich am mittlerweile eher verschmähten Heldentenor versucht, liegt mancher Ton schon mal neben der Spur. Das wird nicht jedem schmecken.
Unter dem Strich bietet "Force Of Reason" also einige coole Songs, wie etwa 'Manipulator Of Minds', der deutliche Züge der Lehrerschaft DARK QUARTERERs zeigt, oder das schließende 'A Tale Of Hopeless Revenge' mit Folk-Epos und spannendem Aufbau. Wenn noch ein wenig an der Stimme des Sängers gefeilt und die Orchestrierung gezielter eingesetzt wird, könnte der Nachfolger richtig stark werden. Für ein Debüt ist aber auch das CRIMSON THUNDER-Erstwerk schon ziemlich gut.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring