CRIPPER - Hyena
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2014
Mehr über Cripper
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 21.11.2014
- Hyena
- Tourniquet
- Bloodshot Monkey Eye
- A Dime For The Establishment
- 7''
- Animated Flesh
- The Origin
- Patterns In The Sky
- The Jackhammer
- Patronized
- Pure
Die Suche nach dem Zündlein an der Dynamitstange
Da sind sie also wieder, die Hannoveraner Thrasher von CRIPPER, die ich, Schande über mein Haupt, leider erst ab ihrem 2012er Wüterich "Antagonist" richtig kennenlernen durfte. Für mich als Fan der alten Schule war dieses Album ein richtiger Glücksgriff, bei dem Härte und Kompromisslosigkeit auf der einen und Abwechslung, Spielwitz und Variablität auf der anderen Seite in einem harmonischen Gleichgewicht standen. Kurzum: "Antagonist" war ein absoluter Killer. Das hat jedoch den Nachteil, dass man die Erwartungen dementsprechend hochschraubt und die Band dadurch Gefahr laufen kann, diesen Ansprüchen nur in Ansätzen gerecht zu werden. Leider ist bei der aktuellen CRIPPER-Scheibe "Hyena" genau dieser Fall eingetreten.
Obwohl die Mannschaft um Frontröhre Britta Görtz sehr viel von ihrem Handwerk versteht und sich mit 'Tourniquet', 'Bloodshot Monkey Eye' und dem abschließenden 'Pure' auch richtige Dosenöffner auf das Album geschmuggelt haben, fehlt bei den restlichen Stücken das gewisse Extra, das Zündlein an der Dynamitstange, um "Hyena" von der gehobenen Mittelklasse in höhere Notensphären zu kapapultieren. Ein wenig mehr Experimentierfreude hätte "Hyena" ebenso wenig geschadet wie der eine oder andere zusätzliche lupenreine Up-Tempo-Brecher. Der Titeltrack und 'Animated Flesh' zeigen zwar solche Ansätze, bleiben dennoch hinter den (von meiner Seite aus vielleicht zu hohen?) Ansprüchen zurück. Der Großteil der Stücke will partout nicht hängen bleiben und hat im direkten Vergleich zu anderen Thrash-Hochkarätern in diesem Jahr ("R.I.B.", "In A Mirror Darkly", oder auch überregional betrachtet "Blood In, Blood Out" und "White Devil Armory") leider das Nachsehen.
Trotzdem sollte man auf alle Fälle einen Lauschangriff riskieren, um sich selbst ein Bild vom neuen CRIPPER-Album zu machen. Meine etwas harte Kritik wird die Niedersachsen zum Glück nicht aus der Bahn werfen, denn dass sie es wesentlich besser können, haben sie bereits gezeigt und zeigen dies aktuell zumindest in kleineren Portiönchen. Auch wenn die deutsche Thrash-Szene nach wie vor von den großen Vier angeführt wird, sind es doch Bands wie eben CRIPPER, die diesen unmittelbar folgen werden, wenn die Könige ihren Thron irgendwann altersbedingt räumen müssen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp