CRITICAL STATE - Mankind
Mehr über Critical State
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Eigenproduktion / OTR
- Release:
- 15.04.2004
- Crown Of Thorns, Pt. 1
- L.A.
- Innocent Guilty
- Shattered Dreams
- Solitude
- Stumme Schreie
- Killer
- Tears In Paradise
- The King Is Dead
- Mankind
- Mankind (Reprise)
Die Geschichte von CRITICAL STATE beginnt im Herbst 1994, als die ehemaligen ESCAPE-Musiker Mathias Schattenfroh und Mike Habel eine neue Band gründen. Man entscheidet sich zunächst mit zwei Sängern zu arbeiten, und so stößt Klaus Bauer zur Band. Nachdem auch Stefan Lerchl und Martin Weiskopf einsteigen, ist das Line-up von CRITICAL STATE komplett.
1997 begibt man sich erstmals ins Tonstudio, um das Erstlingswerk "Street Symphony" aufzunehmen. Kurz vor Aufnahmebeginn verlässt Klaus Bauer aus persönlichen Gründen die Band, doch die übrigen Musiker lassen sich nicht beirren, und die positiven Reaktionen von Presse und Publikum beflügeln die Band in ihrem Konzept.
1999 geht es für CRITICAL STATE erneut ins Studio, um die Mini-CD "The Monument" einzuspielen. Auch hier bleiben gute Resonanzen nicht aus, und so kürt beispielsweise die Zeitschrift Fame Of Metal "The Monument" zur besten Eigenproduktion des Jahres.
Obwohl der 1998 ausgestiegene Ur-Gitarrist Mike Habel zu CRITICAL STATE zurückkehrt, schließt sich kurz darauf das erste Kapitel der Bandgeschichte, da kontinuierliches Proben nicht mehr möglich ist.
Im Winter 2002 tun sich Mathias Schattenfroh, Martin Weiskopf und Stefan Lerchl jedoch wieder zusammen, und als sie dann mit Oliver Baudisch einen hervorragenden Gitarristen finden, ist klar, dass CRITICAL STATE in der klassischen Viererbesetzung einen Neuanfang starten wird.
Das neue Line-up ist sehr schnell eingespielt und kann wie in alten Zeiten durch melodische Metalsongs überzeugen. - Im April 2004 begibt man sich ins Studio, um die neue CD "Mankind" aufzunehmen, die im darauf folgenden Herbst - rechtzeitig zum zehnjährigen Bestehen der Band - live recht eindrucksvoll präsentiert wird ...
Los geht es auf "Mankind" mit 'Crown Of Thorns, Pt. 1', das eine typische Metalhymne - mit allem, was dazu gehört - ist. So ist der Song von einem stampfenden Rhythmus sowie einem markanten Gitarrenriff geprägt, und auch Sänger Mathias weiß dem Stück seinen Stempel aufzudrücken. Beim Chorus wird er dann auch noch von seinen Kollegen unterstützt, sodass es auch an Eingängigkeit überhaupt nicht fehlt.
Bei 'L.A.' legen CRITICAL STATE in punkto Heaviness etwas zu, und so drücken insbesondere die Gitarrenriffs recht ordentlich aus den Boxen. Aber auch die Eingängigkeit bleibt keineswegs auf der Strecke - was in erster Linie am Refrain liegt. Überhaupt könnte dieser Song auch aus der Feder eines Axel Rudi Pell stammen, und das ist ja nicht unbedingt die schlechteste Referenz.
Der Kontrast zwischen Melodie auf der einen und Heaviness auf der anderen Seite ist bei 'Innocent Guilty' noch größer ausgefallen, da sich hier eher ruhige Teile mit fast schon brachialen Passagen abwechseln. Sänger Mathias kann hier besonders überzeugen, da er das ganze Spektrum seiner Stimme ausnutzen kann und zeigt, dass er auch tiefere Regionen zu meistern weiß.
Sehr viel gemächlicher gehen CRITICAL STATE dann bei 'Shattered Dreams' zu Werke, das im Wesentlichen als Ballade durchgeht. Dementsprechend schnell geht der Song ins Ohr und man kann ihm auch eine gewisse Radiotauglichkeit nicht absprechen.
'Solitude' erinnert schon vom Titel her an CANDLEMASS, aber auch sonst weist dieses Stück einige Doom-Einflüsse auf. Trotzdem bleibt die Band aber natürlich auch hier ihrer Heavy-Rock-Ausrichtung treu. Sogar ein SAVATAGE-mäßiger Satzgesang wurde in den Song eingebaut, und gerade dadurch bleibt das Stück gleich im Ohr hängen.
Etwas aus der Reihe fällt anschließend 'Stumme Schreie', und das liegt vor allem am deutschen Text. Dieser sorgt dann auch dafür, dass man den Song schnell in die Neue-Deutsche-Härte-Schublade steckt. Nichtsdestotrotz groovt der Song recht ordentlich und ist deshalb keineswegs als Ausfall zu verbuchen.
Mit 'Killer' geht es danach aber wieder in gewohnte Gefilde, und so prägen kräftige Gitarrenriffs und ein stampfender Rhythmus erneut das Geschehen - eben eine reinrassige Heavy-Rock-Hymne.
'Tears In Paradise' ist dann wieder eine sehr ruhige Nummer, die - wie es sich für eine Ballade gehört - von einer einfühlsamen Melodie lebt. Die Jungs von CRITICAL STATE zeigen dabei sehr deutlich, dass sie auch in diesem Bereich genau wissen, was sie tun.
Natürlich sind CRITICAL STATE aber immer noch eine Rockband, und dementsprechend gehen die Heppenheimer bei 'The King Is Dead' wieder sehr viel kraftvoller zur Sache. Sägende Gitarrenriffs und druckvolles Drumming bestimmen das Geschehen in diesem Song, aber auch an einem supereingängigen Chorus wurde gedacht. Auf CD fehlt nur der zugehörige "Indianertanz" von Sänger Mathias ;), aber trotzdem ist dieses Stück ganz großes Ohrenkino.
Bei dem leicht epischen Titelsong 'Mankind' wird das Tempo deutlich zurückgefahren und so geht man im Midtempo zu Werke. Die Heaviness bleibt deswegen aber nicht auf der Strecke und deshalb drücken die Gitarrenriffs hier wieder einmal sehr kräftig. Überhaupt kann Gitarrist Oliver bei diesem Song deutlich unter Beweis stellen, dass er mit seinem Instrument umgehen kann.
Mit einer A-cappella-Reprise zu 'Mankind' klingt das Album dann schließlich aus.
Alles in allem ist "Mankind" ein rundum gelungenes Album geworden, mit dem sich CRITICAL STATE nicht verstecken müssen. Und deshalb kann ich diese Scheibe auch bedenkenlos weiterempfehlen. Wer Platten von STEELER, (älteren) SINNER oder (jüngeren) SAVATAGE im Regal stehen hat, der dürfte mit "Mankind" auch sehr schnell warm werden. Und da das Album von OTR-Productions zu äußerst fairen 10 Euro(inkl. Porto und Verpackung) angeboten wird, spricht eigentlich überhaupt nichts gegen diese Scheibe ...
Anspieltipps: Crown Of Thorns, Pt. 1; The King Is Dead; Mankind
- Redakteur:
- Martin Schaich