CRITICAL STATE - Of Darkness And Fear
Mehr über Critical State
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.02.2012
- Of Darkness And Fear
- Heart Of A Warrior
- Light In The Black
- Hellfire
- God Forgotten Child
- From Hell
- King Of Sadness
- Shining Diamond
- Crown Of Thorns Pt. II-IV
Frisches Heavy-Metal-Futter aus dem Underground.
CRITICAL STATE treiben sich eigentlich schon eine geraume Zeit in der Szene rum (seit 1994) und stammen auch noch aus Heppenheim, was jetzt gerade mal grobe 40 km von meinem Heimatort entfernt liegt. Eigentlich komisch, dass die Truppe noch nicht mal zufälligerweise meinen Weg gekreuzt hat. Zumal sie eine Mucke spielen, die es mir ohnehin angetan hat – traditionellen Heavy Metal mit den Wurzeln der NWoBHM. Aber lieber spät als nie beschäftige ich mich mit den Südhessen, genauer gesagt mit ihrem neuen Album "Of Darkness And Fear", dem fünften Longplayer in der Banddiskographie.
Und CRITICAL STATE servieren darauf eine abwechslungsreiche und gutklassige Portion guten, alten Heavy Metals. Der Opener 'Of Darkness And Fear' ist ein grooviger Stampfer mit leicht düster-okkulter Note, die mich ein wenig an BLACK SABBATH erinnert. Bei 'Heart Of A Warrior' übernehmen melodische Leads die Führung und geleiten den straighten Aufbau zu einem schön hymnisch-pathetischen Höhepunkt, der live sicherlich für jede Menge wund-gegrölter Kehlen sorgen wird. Beim kantigen 'Light In The Black' gelingt CRITICAL STATE die Symbiose aus kraftvollem Rhythmus, dynamischen Riffs und melodischer Hookline, während bei 'Hellfire' wieder die doomig-walzende Power früher SABBATH die Oberhand gewinnt.
CRITICAL STATE beherrschen alle Marschrouten ihres Sounds, die dynamische wie auch die eher getragene, und sind fast noch besser, wenn sie einen Mittelweg dazwischen wählen. So sind auch das vielschichtiger angelegte 'God Forgotten Child', der melodische Stampfer 'From Hell', das true-e 'King Of Sadness' und das etwas emotionaler ausgerichtete 'Shining Diamond' allesamt gute Songs. Ganz zum Ende lassen die Heppenheimer dann noch einen richtig fetten Brocken auf die Meute los: 'Crown Of Thorns Pt. II – IV' zieht sich über mehr als 14 Minuten, und CRITICAL STATE fassen dabei noch einmal viele Facetten ihres abwechslungsreichen Songwritings auf. Leider kann ich aber bei diesem Longtrack keine klare Linie erkennen und die Hookline wirkt etwas konfus. Dennoch passiert mir in der langen Song-Spielzeit wiederum zu wenig, so dass sich zu schnell Eintönigkeit breit macht. Es fehlt Dramatik. Die Band wollte hier offenbar noch eine epische Note mit reinbringen, doch sind CRITICAL STATE wohl besser beraten, wenn sie ihre Stücke straighter und überschaubarer fabrizieren.
Doch abgesehen von diesem abschließenden Ausrutscher machen CRITICAL STATE kompositorisch alles richtig. Sie gestalten "Of Darkness And Fear" abwechslungsreich und halten den Hörer so bei Laune. Im handwerklichen Bereich gibt es im Grunde auch nichts zu meckern. Lediglich ganz zu Beginn des Werkes stellte ich bei Matthias kleine gesangliche Unsicherheiten bei den hohen Tönen fest. Doch das gibt sich im weiteren Verlauf des Albums dann auch wieder.
Traditionalisten finden auf "Of Darkness And Fear" frisches Futter für ihr CD-Regal. CRITICAL STATE zeigen, dass man nicht unbedingt zu den Genregrößen greifen muss, um ein gutklassiges Heavy-Metal-Album zu erwerben, sondern auch gerne mal den heimischen Underground unterstützen darf.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leon Fabian