CROBOT - Feel This
Mehr über Crobot
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mascot Records
- Release:
- 03.06.2022
- Electrified
- Dizzy
- Set You Free
- Better Times
- Golden
- Without Wings
- Livin' On The Streets
- Into The Fire
- Dance With The Dead
- Holy Ghost
- Never Break Me
- Staring Straight Into The Sun
Immer feste druff.
Das Rockquartett CROBOT aus den USA meldet sich mit neuem Bassisten und neuem Album zurück. "Feel This" ist neben einigen EPs der vierte Langspieler der Gruppe. Auch 2022 praktiziert die Band das, was sie am besten kann, nämlich wuchtigen und rhythmischen Hardrock, bei dem Gitarre, Bass und Schlagzeug einen dichten Sound fabrizieren. Nur die wenigsten Tracks überschreiten die Vier-Minuten-Marke.
"Feel This" dürfte eher Fans von rustikalem Geradeausrock ansprechen als Melodienhörer oder Freunde vertrackter, gar progressiver Arrangements. Hier ist die Musik geprägt durch die Rhythmusfraktion, insbesondere das Schlagzeug fällt durch sein kraftvolles und dichtes Spiel auf. Bass und Drumkit leiten auch die meisten Stücke ein, nur wenige Nummern wie beispielsweise 'Dance With The Dead' beruhen auf einem markanten Gitarrenriff. Einen eindringlichen Stempel drückt auch der Sänger mit seiner kräftigen und rauen Stimme dem Material auf. Die Gitarre haut begleitende Riffs und seltener Licks raus, echte Soli kann man mit der Lupe suchen.
Auch wenn CROBOT über weite Strecken einen charakteristischen Sound pflegt, wird das Album dadurch nicht monoton. Zunächst hat die Band jeder Nummer einen griffigen, mitreißenden Refrain verpasst. Und außer beim leiernden 'Never Break Me' sitzt das durchgehend. Zusätzlich sind hin und wieder kleine Eigenheiten auszumachen, sei es die Mundharmonika in 'Better Times', seien es die ruhigen, fast balladenhaften Intros von 'Set You Free' und 'Without Wings', bevor auch diese Titel mächtig hinlangen.
Darüber hinaus fallen auf dem Album zwei Stücke besonders auf. Auf dem letzten Album "Motherbrain" waren gelegentlich zwar nicht dominierende, aber deutliche Grunge-Einflüsse zu hören, die auf "Feel This" zurückgefahren wurden und nur noch in einem Stück, nämlich 'Golden', klar hervortreten. Diese bisweilen düstere und basslastige, dem verstorbenen SOUNDGARDEN-Frontmann Chris Cornell gewidmete Nummer gehört in Melodie wie Ausdruck zu den Höhepunkten der Scheibe. Und beim annähernd fünfminütigen Rausschmeißer 'Staring Straight Into The Sun' (für CROBOT also fast schon ein Longtrack) lässt die Band mit weitschweifigen Abschnitten ihren Kompaktrock hinter sich.
Die zahlenmäßige Bewertung fällt mir nicht leicht. Einerseits habe ich den Eindruck, dass die Gruppe dem, was ihr mutmaßlich vorschwebt, näher gekommen ist als in der Vergangenheit. Insofern würde ich hier gerne mehr als die 7,5 Punkte geben, die ich bei "Motherbrain" gezogen habe. Andererseits ist da immer noch ein Abstand zu Alben, bei denen ich sonst acht Punkte zücke. Also vergebe ich 7,5 Punkte, die aber eigentlich 7,7 bedeuten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser