CROBOT - Motherbrain
Mehr über Crobot
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 23.08.2019
- Burn
- Keep Me Down
- Drown
- Low Life
- Alpha Dawg
- Stoning The Devil
- Gasoline
- Destroyer
- Blackout
- After Life
- The Hive
Rock, der rockt.
Eines der Schlagworte, mit denen ich nichts anfangen kann, ist "Classic Rock". Der Begriff sagt musikalisch wenig aus, denn es hängt von Alter und Hörgewohnheiten jedes einzelnen ab, was er sich unter klassischem Rock vorstellt. Häufig sind mit der Bezeichnung "klassisch" Erscheinungen aus einer stilprägenden Frühphase gemeint. Dann wundert es mich umso mehr, dass auch die Band CROBOT aus den USA ihre Musik als Classic Rock vorstellt. Ich kenne nicht die bisherigen Veröffentlichungen dieser Gruppe, aber auf ihrem neuen Album "Motherbrain" erinnert mich kaum etwas an die Schöpfer von 'Highway Star', 'Whole Lotta Love' oder 'N.I.B.'.
Was die Band hingegen auf der neuen Scheibe bietet, ist ein einfacher, aber kraftvoller, ja muskulöser Heavy Rock, den der Sänger mit durchdingender Stimme schmettert. Kaum ein Stück ist länger als vier Minuten. Eine mächtige Kostprobe dieses Sounds ist gleich der wuchtige Eröffner 'Burn', den das Quartett selbst mit 'Dead & Bloated' von den STONE TEMPLE PILOTS vergleicht. Vermutlich sind für CROBOT die frühen 90er die klassische Phase. In die gleiche Kerbe schlägt das mitreißende 'Keep Me Down'. Und dann kommt 'Drown'… Wüsste ich nicht, dass das Stück von CROBOT ist, hielte ich es für eine verschollene Aufnahme von ALICE IN CHAINS. Einen ähnlichen Eindruck, wenn auch in abgeschwächter Intensität, erhalte ich von 'Stoning The Devil' und 'Blackout'.
Hier sind sicher nicht die besten Komponisten unter der Sonne am Werk, aber "Motherbrain" strotzt nur so vor einem packenden Riffrock, der einen geradezu zum Kopfnicken zwingt. Dieses Konzept hält die Band konsequent durch. Dabei ist das Album keineswegs eintönig. Die meisten Nummern haben griffige, einprägsame Refrains. Stellenweise drosselt die Gruppe ein wenig das Tempo, nur um dann desto heftiger wieder abzurocken. Zwischendurch fallen der Stampfer 'After Life' oder das Bassintro von 'Low Life' auf. Und bei 'Alpha Dawg' geht der Sänger mit der Stimme in die Tiefe wie einst Peter Steele von TYPE O NEGATIVE.
"Motherbrain" ist kein Album für Schöngeister, das Teil haut rein und macht Spaß. Trotzdem liegt hier keine dumpfe Hauruckmucke vor. Die Musik ist detailreich arrangiert, gut eingespielt und auf ihre Wirkung hin sehr gut produziert. Egal, wie man sie stilistisch einsortiert.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser