CROBOT - Welcome To Fat City
Mehr über Crobot
- Genre:
- 70s Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 23.09.2016
- Welcome To Fat City
- Play It Cool
- Easy Money
- Not For Sale
- Hold On For Dear Life
- Temple In The Sky
- Right Between The Eyes
- Blood On The Snow
- Steal The Show
- Moment Of Truth
- Plague Of The Mammoth
Solider Retro-Rock von den Beardos aus Pennsylvania.
Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, dass der deutsche Metal-Gigant Nuclear Blast inzwischen auch auf der Retro-Rock-Welle der vergangenen Jahre mitsurft. Wenn ich das Logo des Labels auf Donzdorf erspähe, dann erwarte ich irgendwie noch immer automatisch eher Death oder Power Metal. Inzwischen haben die Jungs aber auch einige wirklich vielversprechende Signings im klassischen Rock-Bereich getätigt, unter denen wohl die Amerikaner CROBOT bisher noch die größte Unbekannte sind. Dabei konnte das Quartett bereits mit dem Major-Debüt "Something Supernatural" aus dem Jahr 2014 innerhalb der Szenen auf sich aufmerksam machen und legt es nun nun mit dem insgesamt dritten Langspieler "Welcome To Fat City" darauf an, die Rockwelt zu erobern.
Keine leichtes Unterfangen, denn die Beardos aus Pennsylvania müssen für die neue Scheibe erstmalig komplett auf frisches Material zurückgreifen. Bei "Something Supernatural" war der Vierer dieser Aufgabe noch aus dem Weg gegangen, indem kurzerhand Tracks von vorhergegangen EPs und vom Independent-Debüt "The Legend Of The Space Rocker" recycelt wurden. Los geht es aber erst einmal sehr vielversprechend mit dem Willkommensgruß und Titelsong 'Welcome To Fat City', der mit bluesigen Riffs und und einem unwiederstehlichen Groove direkt zum Mitnicken animiert. Ein verheißungsvoller Beginn also, der die Erwartungen an den Rest der Scheibe natürlich zwangsläufig nach oben schraubt.
Die gute Nachricht vorweg: Den hohen Ansprüchen werden die Amerikaner auf den weiteren zehn Tracks voll und ganz gerecht, denn einen wirklichen Ausfall sucht man auf dem Silberling vergebens. Stattdessen werden mit 'Easy Money', 'Not For Sale' oder 'Right Between The Eyes' einige wirklich starke Tracks geboten, die geradzu dazu prädestiniert sind, den perfekten Soundtrack für eine lange Autofahrt bei sommerlichem Wetter abzugeben. Ganz besonders sticht dabei das unglaublich kräftige Organ von Fronter Brandon Yeagley heraus, der die Scheibe mit seinen wunderbaren Vocals verdelt und sich damit auch vor keinem der großen Sänger der Siebziger verstecken muss.
Trotz diesen durchaus vorhandenen Pluspunkten teilt "Fat City" und damit auch CROBOT aber ein Schicksaal mit den vielen anderen Retro-Rockern der aktuellen Newcomer-Welle, die es allesamt nicht so richtig schaffen, sich von den eigenen Idolen zu emanzipieren. Dazu fehlt einfach das letzte Quentchen beim Songwriting, das aus einer starken Komposition einen wirklichen Klassiker macht. In diesem Punkt haben die Originale der Siebziger wie LED ZEPPELIN oder DEEP PURPLE eben auch heute noch die Nase vorn im Vergleich mit dem aktuellen Szene-Nachwuchs, denn sie haben praktisch Über-Hits am Fließband produziert, die auch noch heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben.
So bleibt "Welcome To Fat City" schlussendlich ein Album, das CROBOT mit Sicherheit einen Platz an der Spitze der aktuellen Retro-Rock-Welle und damit auch einen soliden Fan-Zuspruch verschaffen wird. Gleichzeitig wird die Platte aber in zehn Jahren wohl in Vergessenheit geraten sein, wie so viele aktuelle Releases aus diesem Sektor. Wen das nicht stört und wer einfach nur auf der Suche nach frischem Vintage-Hard-Rock ist, der kann hier trotzdem bedenkenlos zugreifen, denn die Beardos verstehen ihr Handwerk und bestätigen mit diesem Langspieler die eingags erwähnte Stellung, als einer der vielversprechendsten Newcomer der Szene.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs