CRONE - Godspeed
Mehr über Crone
- Genre:
- Dark Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prophecy
- Release:
- 13.04.2018
- Lucifer Valentine
- Leviathan's Lifework
- Mother Crone
- The Perfect Army
- H
- The Ptilonist
- Demmin
- Godspeed
Glückliche Reise Euch! Ihr Toten.
Ihr kennt doch sicher die Darwin-Awards. Ein Preis für die dümmste Art zu sterben. Daran muss ich denken, wenn ich über CRONEs Konzept für das Debütalbum "Godspeed" lese. Die Band behandelt nämlich mit jedem Song einen Menschen (oder eine Gruppe), die auf die eine oder andere Art unerwartet oder unter besonderen Umständen ums Leben gekommen ist. Manches erinnert sogar tatsächlich an den Darwin-Award, wie 'The Ptilonist', ein Lied über den Erfinder des Fallschirm-Springens, der bei einem Sprung vom Eiffelturm ums Leben gekommen ist. Es gibt ja Leute, die über so etwas lachen können, doch andere hier besungene Schicksale, wie der Massen-Selbstmord in der Stadt Demmin oder das Ertrinken eines syrischen Jungen im Mittelmeer, sollten selbst weniger sensitive Seelen berühren. Vor allem, wenn sie sich mal näher mit der feinfühligen musikalischen Umsetzung von CRONE beschäftigt haben.
Auf den ersten Hör klingt "Godspeed" vielleicht noch wie eines von vielen metallisch angehauchten Dark-Rock-Alben. Mit gemäßigtem Rocktempo, Moll-Akkorden und leidend anmutendem Gesang gibt man sich den Themen entsprechend gefühlsselig, aber nicht unbedingt unentbehrlich. Man muss sich schon etwas konzentrierter auf die Musik einlassen.
Dies getan, kam bei mir dann schnell die Frage auf: Verdammt an was erinnert mich CRONE denn? SECRETS OF THE MOON könnte einem einfallen, denn Phil Jonas singt auch bei CRONE. Schnell jedoch komme ich auf die bei mir sehr beliebten amerikanischen Indie-Melancholiker THE BLACK HEART PROCESSION, und bingo, die Akkordfolgen und die Machart des Gesangs passt super zu dem, was ich da gerade höre. CRONE würde ich also als die hardrockige Variante von BLACK HEART PROCESSION bezeichnen. Und ähnlich wie deren Songs, vermögen es auch die auf "Godspeed" mit jedem Hören ein wenig mehr zu berühren. Jeder Song wartet mit ein ein paar kleinen Details auf, die es zu entdecken gilt und die danach gar als Charakteristika des Songs durchgehen. Und auch makroskopisch gesehen überzeugt mich CRONE: Das Album klingt voll und rund, man kann es sehr laut aber auch ganz leise hören und vor allem kann ich mich am edlen Klang der Leadgitarre laben. Mit Kopfhörer und Textblatt ist der nächste verregnete Sonntag gerettet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker