CRONIAN - Terra
Mehr über Cronian
- Genre:
- Dark Progressive Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 24.03.2006
- Diode Earth
- Arctic Fever
- Cronian
- Iceolated
- Colures
- The Alp
- Nonexistence
- Illumine
- End(durance) - Part I
Was passiert, wenn zwei Musikergenies an einem gemeinsamen Projekt feilen? Erstens: Es dauert. Zweitens: Es wird etwas ganz Besonderes. Drittens: Die zwei Protagonisten der Geschichte bringen alles, was schon bei ihren anderen Bands gut funktioniert hat, zusammen und zaubern eine neue Klangwelt. So geschehen im Falle von CRONIAN, der Band von Mr.V alias Vintersorg und Øystein G. Brun, der sonst auch bei den Wikingern von BORKNAGAR die Saiten zupft. Dass sich die Einflüsse der beiden Bands hier bemerkbar machen ist klar, und so schwebt der Sound von CRONIAN auch in einer sehr folkigen Sphäre, die vor allem durch den einzigartigen Gesang von Herrn Vintersorg gezeichnet wird.
Immerhin hatten Mr. V und Øystein schon im Jahre 2000 die Idee für dieses Projekt, so reiften die Ideen langsam aber sicher vor sich hin, um schließlich den Gipfel der Kreativität erst fünf Jahre später zu erreichen.
Doch CRONIAN ist mehr als nur das Nebenprojekt zweier großartiger Musiker und bringt eine Menge neuer Elemente mit ins Spiel. So haben sich in den metallisch-düsteren Grundtenor extrem viele spacige Elemente geschlichen, die oft in eine sehr klassische Soundcollage driften und aus CRONIAN den perfekten Soundtrack für einen Endzeitfilm machen. Die Melodien erzählen Geschichten von kalten Orten, mystischen Reisen und entführen den Hörer in eine faszinierende Welt, die sich kalt und doch vertraut anfühlt. Eben diese Vertrautheit kommt vom musikalischen Background der CRONIAN-Schöpfer, und man wird oft an ältere VINTERSORG-Werke erinnert. Geht es mal etwas schneller zur Sache und hat man mal die Black-Metal-Keule ausgepackt, so ist hier wiederum der BORKNAGAR-Einfluss nicht zu verleugnen. Die Mischung aus tiefem Gegrunze und kristallklaren Arrangements, wie es etwa der Song 'Cronian' gut demonstriert, lassen stets neue Spannungsmomente entstehen und bringen eine Menge Abwechslung ins Album. Orchestrale Sounds treffen hier auf Black Metal, auf progressive Elemente, auf Folk oder auf Spacige Keyboardklänge. Und so unglaublich diese Mischung auch klingt, so gut funktioniert sie im Endeffekt, auch wenn es erst mehrere Durchgänge braucht, um das ganze Universum von CRONIAN zu verstehen.
Ein Glanzstück des Albums ist sicherlich das sehr epische 'Iceolated', das Gänsehautmomente und viel Tragik in sich vereint und mit seinem abwechslungsreichen Aufbau immer wieder aufs Neue fasziniert. Wenn Mr. V dann noch finster ins Mikro flüstert, bevor sich eine Gitarrenwand und eine traumhafte Keyboardmelodie aufbauen, kann man einfach nur in diese besondere Soundwelt entschweben und sich inspirieren lassen. Doch auch das mehr als sieben Minuten lange 'Illumine' weiß zu überzeugen und stützt sich auf pompöse Keyboards, die allerdings nie in den Kitsch abdriften, und eine tollen Gesangslinie mit cleanen Vocals.
CRONIANs "Terra" ist ein metallischer Soundtrack, der Visionen von Schnee, Kälte und Einsamkeit hinaufbeschwört und bietet dem Hörer ein vielseitiges, avantgardistisches Klangerlebnis, eine Reise durch zahlreiche Musikstile und nicht zuletzt ein anspruchsvolles Werk mit Charakter.
Anspieltipps: Cronian, Iceolated, Illumine, Diode Earth
- Redakteur:
- Caroline Traitler