CROPMENT - Spiral Of Violence
Mehr über Cropment
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Fastbeast Entertainment
- Release:
- 14.05.2004
- Stream Of Justice (Intro)
- Bloody Innocence
- Day By Day
- Ethic Genetic
- Cold As Blood
- Atheistic Thoughts
- Spiral Of Violence
- Hypnotic Mass Suggestion
- The Age Of Terrorism
- Nuclear Holocaust
- Fear Of Death (Live)
Freunde der Axt und "Stihl"-Freaks! Es gibt frisches Kleinholz aus der Schweiz, stilsicher gesägt von dem jungblütigen Fünfer CROPMENT, der mit seinem ersten Longplayer "Spiral Of Violence" nach dem Motto "schneller, härter, lauter" technisch und brutal in die Vollen gehen.
Wie ein Blick in die Drechselmaschine wirkt dieses Werk auf die Ohren des Ersthörers. Dem machen es CROPMENT nicht leicht, Zugang zu ihrer ruhelosen Spielart zu finden. Scheut dieser die Mühe, mal genauer auf die Texte im professionell gestalteten Songbook zu schauen und sich konzentriert in die einzelnen Stücke hineinzuhören, läuft die Scheibe wahrscheinlich ziemlich eindruckslos an ihm vorbei. "Hatten wir doch alles schon. Ordentlich hart und brutal, aber braucht's denn noch mehr Bands davon?" könnte die finale Wertung sein. Kurz und schmerzlos.
Solch ein Urteil würde dem Debüt der Schweizer nicht gerecht werden. Schon das außergewöhnlich dunkel-ästhetische Artwork lässt stutzen: statuenhafte Menschgestalten in Kupfergrün verschlingen sich ineinander zu einer Spirale, untereinander verkabelt, eingewoben in einen Kokon - so schön und übermenschlich wie die Figuren hellenistischer Klassik, gezeichnet im Stile von H. R. Giger. Dazu das Spiel mit der Wendung "Spiral of Violence" - das "of" ist kursiv geschrieben. Hört endlich auf mit der Gewalt! Auf der Rückseite vom Booklet steht das berühmte Zitat von Martin Luther King Jr.: "Returning violence for violence multiples violence".
Mit diesem Album setzen CROPMENT ein klares Statement zur Entwicklung unserer Welt: Gentechnik, Verlust von Ethik, das Gesetz des Stärkeren, alltägliche Verletzungen in einer wettbewerbsorientierten Welt, falsche Unschuld, Lügen der Christenheit, Medienflut, Massenhypnose, Terrorismus und so weiter. Dazu die Forderung im Titelsong 'Spiral Of Violence': "Leg deinen Glauben nieder/ Leg Deine Waffen nieder/ Stoppe die Spiral der Gewalt" - gegrunzt in bester Grindcore-Manier und eingehüllt in ein gnadenlosses Death-Metal-Gewand.
CROPMENT laden sich ganz schön viel auf, auch musikalisch. Ein paar Breaks und Ruhepausen mehr würden den Stücken nicht schaden und dem Hörer Klarheit bringen. Mangel an Heißblütigkeit und echter Wut gegen weltliche Missstände müssen sie sich dafür nicht vorwerfen lassen, denn davon steckt in dem Album mehr als genug.
Insbesondere der Sänger kehlt sich den Kopf aus dem Hals, grunzt er doch überdurchschnittlich tief und voll, schafft es aber auch zu keifen. Ungewöhnlich, dass dabei dennoch einzelne Zeilen zu verstehen sind. Genial sind zudem die zu plötzlichen Höhenflügen ausscherenden Gitarren, welche meist völlig unerwartet aus dem dunklen Knüppelbrei wunderschöne Melodie-Parts zaubern. Fast so, als würde der ganze Song daraufhin arbeiten, wie z. B. in 'Hypnotic Mass Suggestion'. Das Solo am Liedende kann man sich immer wieder reinziehen!
Besonders gelingt der Wechsel zwischen gnadenloser Härte und melodisch geführtem Rhythmus in 'Cold As Blood', der zum Birne-Wegschmeißen gemacht ist. Mehr davon! Dann müssen sich die anderen Vertreter des neuen Death-Metal-Genres wirklich warm anziehen. Zudem klingt manchmal auch unterschwellig eine Vorliebe für Black-Metal-typische Melodien an, so in 'Atheistic Thoughts', während bei 'Age Of Terrorism' die Schweden-Schule gefruchtet hat. Schon fast übermächtig kommt der finale 'Nuclear Holocaust' daher; den Bass darin mal lauter drehen! Wie Bombendetonationen.
Zum Schluss zeigen die Jungs auch noch, was sie live drauf haben: 'Fear Of Death' wurde aufgenommen beim "Mountains Of Death Open Air" und beweist, dass sie nichts anbrennen lassen. Erholung kann der Hörer definitiv woanders suchen! Das locker-leichte spanische Gitarren-Intro täuscht nur.
Anspieltipps: Cold As Blood (auf die Gitarren achten!), Spiral Of Violence (auf das Gegrunze achten!), Hypnotic Mass Suggestion (vor allem das letzte Songviertel), Nuclear Holocaust, Fear Of Death (Live!)
- Redakteur:
- Wiebke Rost