CROSS BRINGER - Healismus Aeternus
Mehr über Cross Bringer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Consouling Sounds
- Release:
- 21.02.2025
- Desolation Hypnosis
- Metamorphosis
- Structural Imbalance
- The Vessel
- Perpetual Servantship
Moderner Black Metal 2.0.
Den Herren aus dem russischen Sankt Petersburg ist zu wünschen, dass sie ihr Material alsbald auch mal außerhalb der Landesgrenzen präsentieren dürfen. Zwei Alben hat CROSS BRINGER in den letzten fünf Jahren schon veröffentlicht und dabei die Grenzen zwischen modernem Black Metal und einigen Core-Referenzen neu augelotet. Mit "Healismus Aeternus" soll nun der nächste Schritt erfolgen, und für den ist die Band absolut bereit - zumindest was die fünf Kompositionen der frisch gepressten EP anbetrifft.
Schon in den ersten Takten wird nämlich klar, dass sich CROSS BRINGER mit konventionellem Stoff nicht zufriedengibt. Das Material ist äußerst aggressiv, übernimmt hier und dort auch Elemente aus der Djent-Szene, hat die Fühler auch mal in den Deathcore-Sektor ausgestreckt, weiß aber eben auch um den Wert atmosphärischer Installationen mit leichtem Hang zur Epik. Eine Nummer wie 'Structural Imbalance' mit all ihren unterschiedlichen Facetten ist in dieser durchaus gewagten Zusammensetzung schon sehr nahe an der Perfektion, begeistert mit ständigen Wechseln zwischen Raserei, Beklemmung und den depressiven Elementen des zeitgemäßen Black Metals. Alleine die Fülle der kontrastreichen Stimmungen ist der Wahnsinn, die cleveren, stets unberechenbaren Arrangements und die unterkühlte, extrem souveräne Performance tut ihr Übriges dazu.
An anderer Stelle wählt die Truppe schließlich den straighteren Weg, setzt in 'The Vessel' auf überraschend flottes Geballer, lässt in 'Metamorphosis' ein instrumentales Gewitter auf die Hörerschaft niederprasseln und kann sich auch im angriffslustigen Opener 'Desolation Hypnosis' kaum zurückhalten. Auch wenn viele musikalische Grundthemen hier vertraut wirken, ist der eigentliche kompositorische Ansatz von CROSS BRINGER aber trotzdem sehr erfrischend, irgendwie andersartig, dann aber doch wieder sofort gespeichert. "Healismus Aeternus" ist ein Hort von finsteren Überraschungen, ein durchgängig aggressives Geschoss und schlussendlich eine kreative Demonstration moderner Extremsounds. Ich bin schwerstens beeindruckt und hoffe, dass die Band die nötige Distanz zum schlimmen Kriegstreiben im eigenen Land gewinnen kann, um mit diesem Material nach Europa zu kommen. Der Abriss scheint nämlich auch auf der Bühne absolut vorprogrammiert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes