CROSS (SWEDEN) - Da Capo
Mehr über Cross (Sweden)
- Genre:
- (Neo)Prog
- Label:
- Progress Records
- Release:
- 28.11.2014
- Fire
- Dream Reality
- Changing
- Visions
- Courage
Die Schweden können auch anders!
Nachdem man es mittlerweile weiß, dass Schweden eine Macht in Sachen Melodic Death und Retro Rock ist, zeigt uns CROSS, dass im Land der Elche und Seen auch zünftiger Prog Rock produziert wird. Obschon die Anfänge der Band auf das Ende der Achtziger Jahre zurückgehen, ist "Da Capo" für mich die erste Begegnung mit CROSS. Das macht aber gar nichts, da mich der Opener 'Fire' gleich an die Anfänge der Bandhistorie heranführt. Das knapp vierzehnminütige Stück stammt nämlich vom zweiten Longplayer "Second Movement", aus dem Jahre 1990.
Ich fühle mich auch gleich in diese Zeit zurückversetzt, in der ich den britischen Neo Prog für mich entdeckte und Bands wie PENDRAGON oder SHADOWLAND zu meinen Favoriten zählte. Genau wie Clive Nolan (u.a. SHADOWLAND, ARENA, und PENDRAGON) ist CROSS-Mainman Hansi Cross Multiinstrumentalist, Komponist und Produzent in Personalunion und überlässt in Sachen Musik nichts dem Zufall. So übernimmt er in dieser nach ihm benannten Kapelle neben dem Gesang auch noch die Gitarrenarbeit und die Keyboards.
Hansis gefühlvoll-melodiöses Klampfenspiel erinnert ein wenig an Steve Hackett oder David Gilmour. Tja, das ist nun mal das Schicksal des Neo Prog, der seine GENESIS- und PINK FLOYD-Wurzeln nie ganz verleugnen kann und wohl auch nicht will. Genau deshalb haftet dieser Stilrichtung auch immer der Nimbus mangelnder Originalität an. Gleichwohl sind Songs wie 'Dream Reality' und das abschließende 'Courage' solide Art-Rock-Kost, die zwar nicht unbedingt Gourmetniveau erreicht, aber trotzdem mundet.
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wärmt einen diese Musik irgendwie von innen. Nach draußen mag man bei Kälte und Nebel eh nicht gehen. Also mummelt man sich neben dem Ofen ein und lässt zu den Klängen von "Da Capo" die Seele baumeln. Für Fans der Schweden bietet dieses Album allerdings zu wenig, da sie die enthaltenen Tracks sicher alle schon kennen. Ob alleine der verbesserte Sound dieser Neuaufnahmen als Kaufargument ausreicht, wage ich zu bezweifeln.
- Redakteur:
- Alexander Fähnrich