CROSSBOW - Break The Ice
Mehr über Crossbow
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- SOD Records
- Release:
- 06.12.2004
- Like A Vampire
- One Way
- Break The Ice
- Devil Knows (My Name)
- Mind Ripper Returns
- Swallow My Tears
- A New Queen
- American Idol
- Hope
- Into The Mirror Black
- Feel Your Pain
Die Ruhrpöttler CROSSBOW legen dieser Tage mit "Break The Ice" ein Album vor, das zumindest in Ansätzen wirklich großes Kino birgt. Warum nur in Ansätzen? Nein, nicht so schnell! Kommen wir erst mal zu den guten Seiten. CROSSBOW spielen Heavy Metal der amerikanischen Prägung, haben also jede Menge Dampf im Arsch und verabscheuen Trallalla-Melodien. Sie vermeiden aber genauso, ihre Musik zu unmelodisch werden zu lassen. Eine gewisse Epik durchzieht desweiteren die meisten Tracks. 'One Way' zum Beispiel klingt nach breiten Landschaften, voller Riffberge, die hitzig vor sich hin qualmen. Dabei setzen sich CROSSBOW stilistisch zwischen JAG PANZER, ICED EARTH und TWISTED TOWER DIRE fest und verteidigen diese metallischen Lorbeeren mit jeder Menge guter Ideen, die nicht selten in düsterer Dramatik ('Devils Knows My Name') mündet. Dabei bleiben die Jungs spielerisch auf dem Teppich und halten ihre Songs in gradlinigen Bahnen, was sie sehr leicht konsumierbar macht.
Hier und da streut die Band einen Ausreißer ein (das schnelle und heftigst powernde 'Mind Ripper Returns'), am wohlsten fühlen sich CROSSBOW aber hörbar in den langsameren Gefilden. Die Stärken der Band setzen sich am meisten bei den getragenen Hymnen ('Like A Vampire', 'Swallow My Tears') durch. Bei diesen Nummern hantieren die Dortmunder mit Taktumkehrungen und theatralischen vocals, die dem Songmaterial weit besser zu Gesicht stehen als ein Power-Metal-orientiertes, gesanglich strahlend intoniertes Antlitz. Wir befinden uns also bereits beim größten Schwachpunkt CROSSBOWs. Sänger David Ivanov verfügt über ein Organ, das die schwer riffenden und daher recht selten durch melodische Läufe gelockerten Klampfen mit fast überhaupt keiner Melodie unterstützt. Er singt zum Großteil auf ein und demselben Ton rum und denkt gar nicht daran, komplette vocal lines anzustimmen. Das macht die Musik CROSSBOWs im Verlauf der Scheibe langweilig. Ärgerlich, da der Kerl absolut keine schlechte Stimme hat, sie aber nicht richtig einzusetzen weiß.
Zweiter gravierender Knackpunkt ist die Produktion. Die Klampfen klingen total nach Proberaum, haben null Druck und versuchen, dies durch unnötige Verzerrung zu kaschieren. Nee, "Break The Ice" klingt zwar im Großen und Ganzen wie eine professionelle Aufnahme, aber leider Gottes wie eine schlechte. Was bleibt am Ende unterm Strich? Eine sehr durchschnittliche Veröffentlichung, deren durchaus vorhandene gute Ansätze blindlings über Bord geworfen wurden. Schade drum! Ich denke nämlich wirklich, dass hier Potenzial vorhanden ist. Dies gilt es zu Tage zu fördern. Und das nächste Mal bitte mehr Zeit für den Gitarrensound aufwenden. Es lohnt sich!
Anspieltipps: Like A Vampire, Devil Knows My Name, American Idol, Hope, Feel Your Pain
- Redakteur:
- Alex Straka