CROSSFAITH - The Dream, The Space
Mehr über Crossfaith
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Gan-Shin Records (rough trade)
- Release:
- 29.07.2011
- Technologia
- Chaos Attractor
- Stars Faded In Slow Motion
- Promise
- The Dream, The Space
- Snake Code (Caribbean Death Roulette)
- Demise And Kiss
- Panorama (Interlude)
- Crystal Echoes Back To Our Tragedy
- Nostalgia
Eigenwillige Metalcore-Variante aus Japan!
Frische Impulse sind im Metalcore-Genre nicht erst seit gestern gerne gesehene Gäste, leider aber auch rare Besucher, die man in den letzten Monaten nur noch sehr, sehr selten zu Gesicht bekommt. Umso schöner ist es, dass gerade jene Akzente von Bands gesetzt werden, von denen man es wohl am wenigsten erwartet hätte. Hinter dem Cover von "The Dream, The Space" hätte man bestenfalls ein melodisches Prog-Metal-Album vermutet - nicht aber ein verspieltes, sehr lebendiges Metal-Album, das seine Wurzeln nicht bloß in der modernen Core-Szene hat.
CROSSFAITH können für sich verbuchen, das Genre mit einem Instrument zu bereichern, das in tausenden anderen Fällen sicherlich als Störfaktor ausgemacht worden wäre. Doch der Einsatz des Keyboards, so dezent und geschickt wie er hier stattfindet, ist in der Tat ein kontrastbildendes, belebendes Element, das vielleicht ab und zu die Heavyness zügelt, das Material dadurch aber gleichsam auch undurchschaubarer gestaltet.
Und in der Tat ist "The Dream, The Space" voller Überraschungen. Sei es nun in einem sehr euphorischen Song wie 'Stars Faded In Slow Motion', bei einem abwechslungssreichen, von eben jenen Tastenklängen erweiterten 'Snake Code (Caribbean Death Roulette)' oder aber im melodischen, fast schon hymnischen 'Demise And Kiss', dem vielleicht stärksten Track dieses Albums. CROSSFAITH wagen viele Ausflüge in die einzelnen Sub-Genres und lassen sich nur schwerlich limitieren, wahren dabei aber problemlos den homogenen Charakter ihrer Musik, auch wenn trippige Instrumentals wie das abschließende 'Nostalgia' hier sehr gewagt sind. Doch im Grunde genommen nutzt man lediglich die Freiheiten, die sich das ansonsten gerne beschränkte Metalcore-Genre aus unerfindlichen Gründen selbst auferlegt und durchlebt einen gezielten Schwenk zur Visual-Kei-Szene, die hier nicht bloß zufällig gestreift wird.
Natürlich, diese Japaner sind gewissermaßen Exoten, doch genau diesen Status nutzt die Band zu ihrem Vorteil. "The Dream, The Space" ist ein wunderbares, oft sehr melodisches Album, das die Vorzüge einzelner (Sub-)Genres ineinander vereint und darüber auch eine gute Stange potenzieller Hits beherbergt. Wer nicht dringend die stumpfe Dampfwalze braucht, sollte sich dieses musikalische Kleinod in nächster Zukunft dringend mal geben!
Anspieeltipps: Demise And Kiss, The Dream, The Space, Stars Faded In Slow Motion
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes