CROSSHOLDER - Az Idö Fogságában
Mehr über Crossholder
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nail Records / Non Stop Music
- Release:
- 31.12.2010
- Intro
- Crossholder
- Ég És Föld Között
- A Kiválasztott
- Miriam
- Harcolj
- Mondd
- Magányos Vándor
- Jeruzsálem Ostroma
- Szivárványhíd
- A Megváltás
- A Bosszú Lángja
- A Jövö Hírnöke
- A Föld Árnyékos Oldala
Ein Debütalbum aus dem Land der Magyaren, das Freunde der ungarischen Schule ebenso begeistern wird wie Fans alter Teutonen.
Kürzlich erreichte mich ein schönes kleines Paket aus Ungarn und die erste CD die mir daraus ins Auge stach war die hier besprochene Scheibe der sechs Herren von CROSSHOLDER. Wie so oft bei Bands aus Ungarn, kann ich euch leider nicht allzu viel über die Bandgeschichte erzählen, weil sämtliche offiziellen Infos nur in ungarischer Sprache vorliegen. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei "Az Idő Fogságában" jedoch um das Debütalbum der Budapester Band, die sich gerne mit der Thematik der Kreuzzüge befasst.
Dementsprechend bewegen wir uns auch in treumetallischen Gefilden, wobei gleich zu Beginn, nach dem soundtrackartigen, gesprochenen und so etwas nach neueren MANOWAR klingenden Intro auffällt, dass die Produktion sehr klar und druckvoll ist. Sämtliche Texte sind selbstredend auf Ungarisch gehalten, so dass die meisten von euch bis auf den Refrain der Bandhymne 'Crossholder' nur wenig verstehen werden. Wer mit ungewohnt klingenden Sprachen Schwierigkeiten hat, der wird hier natürlich eine erste Hürde zu meistern haben, nimmt er diese jedoch, dann kann Sänger Károly "Devil" Szaládi seine ganze Klasse ausspielen, hat er doch das dunkle aber noch immer klare Fach der Marke REBELLION ähnlich gut drauf, wie höhere, MAIDEN-lastigere Hooklines, ohne dabei zu sehr an die Herren Dickinson oder Seiffert zu erinnern.
Die Band versteht sich auf flotte Banger ebenso wie auf Stampfer die Elemente aus Teutonenstahl und die Vorlagen der eigenen Landsleute wie KALAPÁCS und Konsorten vereinen. Eine großartige Powerballade gibt es mit 'Miriam', wo Devil wirklich zeigt, was er kann. Auch die Soli der Herren István Újj und Károly Tóth sind immer sehr präsent in Szene gesetzt und aller Ehren wert. Hier und da gibt es leicht bombastisch angehauchte Backing-Chöre, die jedoch nie zu klebrig geraten und das metallische Gewand der Band nicht verwässern.
Immer wieder streuen die Ungarn kurze Hörspiel-Passagen und Dialoge ein, die sicher das Konzept illustrieren sollen und nie aufdringlich oder zu weit ausgewalzt sind, die ich aber leider nicht verstehen kann. Daher richten wir das Augenmerk wieder auf die Musik: Galoppierende Gitarrendoppel und treibende Drums der Marke RUNNING WILD werten das harte 'Harcolj' auf, während 'Mondd' mit einer tollen melodischen Bridge und einem dunklen, harten, fast thrashigen Refrain glänzt. Wenn 'Magányos Vándor' zuerst mit einem kernig bratenden Riff loslegt und dann gleich in ein herrliches Lead übergeht, bevor überhaupt der Gesang einsetzt, nur um dann richtig fett loszurocken, dann ist der Freund traditionsmetallischer Klänge zu Hause angekommen. Beim sehr starken 'Jeruszálem Ostroma' ('Die Belagerung Jerusalems') kann man dank der Arrangements das Thema sogar wunderbar nachvollziehen, ohne die Sprache zu verstehen.
Da die Scheibe dieses Niveau auch über das letzte Drittel hinweg bis zum Schluss hält, kann es für Freunde des ungarischen Metals eigentlich nur eine ganz dringende Empfehlung geben, sich einmal näher mit CROSSHOLDER zu befassen. Doch auch diejenigen unter euch, die sich nach etwas frischem Blut in einem vorwiegend von alten deutschen Bands abgegrasten Genre sehnen, sollten hier mal ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Mondd, Miriam, Crossholder, Harcolj, Magányos Vándor
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle