CROSSOVER - Debauchery
Mehr über Crossover
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Deadsun Records
- Debauchery By The Pilgrimage (Intro)
- World Crescendo
- In The Name Of Blood
- N.M.E.
- Mayhem
- Abused Icons
- Darkness Show In My Face
- The Pilgrimage
- The Sign Of Evil Existence
- God Possessed
- Spiritualised Penetration (Outro)
Beim Namen dieser fünfköpfigen griechischen Kapelle wird der geneigte Leser wohl Musik mit Hardcoreanleihen vermuten. Völlig falsch und leider auch nicht besonders kreativ. Ich meine, welche Band nennt sich schon wie ein Musikstil? Oder kennt hier jemand Bands, die auf Mainstream, Neo-Prog, Thrash oder Speed hören? Äh, ok, Speeed gibt es...aber das ist ein anderes Thema.
Wenden wir uns wieder CROSSOVER zu. Gänzlich verkehrt ist die Namensgebung nämlich doch nicht. Immer mischen die Jungs alten Thrash Metal mit okkulter Lyrik, ohne dabei wie eine Black Metal-Band zu klingen. Gut, das ROTTING CHRIST Cover 'The Sign Of Evil Existence' ist eine ziemliche Annäherung an dieses Genre, aber die hier gebotene Mucke erinnert mich so sehr an Demos aus den 80ern und Bands wie AGGRESSOR, alte DARKNESS und artverwandte, europäische Genossen, dass ich die offensichtlich selbst gewählte Black Metal-Bezeichnung nicht so recht nachvollziehen kann.
Gut, Sänger Zion posiert mit lustigem Corpsepaint und die Texte wollen auch herrlich evil erscheinen, aber bei dem hier gebotenen holprigen Englisch kann ich mir des öfteren ein Schmunzeln nicht verkneifen. Also gar nicht evil.
Anyways, wenden wir uns nach etwas Häme mal den positiven Aspekten dieser Veröffentlichung zu. Und da muß selbst ich alter Nörgler gar nicht lange suchen: CROSSOVER verstehen es auf "Debauchery" mit einer für den gesteckten Rahmen erstaunlichen Vielfältigkeit zu überzeugen. War ich anfänglichen noch vom etwas dumpfen Sound abgeschreckt, so stört mich dieser jetzt schon kaum noch. Vielmehr unterstreicht er das düstere Feeling des Albums. Darunter variieren die Griechen mal mit dem Tempo, mal mit akkustischen Versatzstücken. Vor allem die schön schleppenden, fast schon doomigen Passagen wie in 'In The Name Of Blood' lockern das ansonsten eher im Midtempo tackernde Thrashbild herrlich auf. Gerade bei diesem Song überzeugen auch die Keyboards, die am Ende schön schaurig im Hintergrund umherwabern. Athmosphäre ist das Zauberwort.
Ist bei vielen südeuropäischen Bands der Sänger das Manko, so versteht Zion es, sein flexibles Organ überzeugend einzusetzen. Klar, er ist kein Sänger im herkömmlichen Sinne, aber das hat wohl auch Niemand mehr wirklich erwartet, oder? Er versteht es gekonnt, von dumpf-heiserem Grunzgesang auf hohe, melodische Stimmlage umzuschalten, ohne dabei peinlich zu klingen. Kommt irgendwie gut.
Ihr seht, eigentlich ein recht gelungenes Album, bei dem mich, neben dem schlechten Englisch - leider auch ohne Zuhilfenahme des Booklets verständlich - nur noch das BM-Image irritiert. Immerhin dankt man der Church Of Satan und verwendert gar Zitate von LaVey. Wer darüber hinweg sehen kann - oder dies gar als Anreiz sieht - sollte "Debauchery" mal antesten.
Anspieltipps: In The Name Of Blood, World Crescendo, The Sign Of Evil Existence
- Redakteur:
- Holger Andrae