CROTALS, THE - Conjure
Mehr über Crotals, The
- Genre:
- Sludge Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 24.11.2023
- Prelude
- Crater
- Cuts
- TicTic
- Silveer Lakes
- Impetus
- Taenia
- La Boue
- Black Cat
- Ecorce
- Trauma
Sludge muss nicht immer abartig sperrig sein!
Brachialität, Euphorie, Beklemmung und extrem viel Energie - so in etwa lassen sich die prägenden Eindrücke des neuen Albums von THE CROTALS zusammenfassen. Das schweizerische Sludge-Outfit hat sich nach einer fünfjährigen Pause wieder im Studio eingefunden und auf dem dritten Album noch mehr am Feintuning gearbeitet, was sich vor allem in der tollen Aufbereitung der atmosphärischen Kontraste wiederspiegelt. Da wo "Conjure" zunächst gemein, widerspenstig und bisweilen sperrig klingt, wartet an der nächsten Ecke bereits wieder eine riffgewaltig unterlegte Melodie, führt den Zuhörer zurück auf die eigentliche Strecke, hinterlässt aber dennoch einige Spuren, weil das eindringliche Gemisch auch in den eher zugänglichen Passagen keine Gefangenen macht - und mit dieser Attitüde hat die Truppe auf Lausanne definitiv auf das richtige Pferd gesetzt.
Unterm Strich hat man den inzwischen dritten Release des Ensembles ohnehin recht schnell erobert, was als Qualitätsmerkmal aber keinen negativen Ausschlag mit sich bringt. Es ist allerdings Fakt, dass die brachialen Gitarrenwände auch etwas Einladendes an sich haben - einerseits, weil sie sich im Großen und Ganzen nicht zu sehr von Acts wie NEUROSIS abheben, andererseits aber auch, weil die gesamte Mischung mit all ihren konträren Parts sehr gut ausbalanciert ist und man in den eingangs angesprochenen euphorischen Abschnitten auch das entsprechende Gänsehaut-Feeling generieren kann. Nummern wie das teils melodische 'Silver Lakes' und der hervorragende Rausschmeißer 'Trauma' sind folglich nicht die einzigen Highlights, aber doch an der Spitze einer Veröffentlichung, die trotz Basisnähe genügend Raum für kurze Ausflüge in den angrenzenden Genre-Bereich fährt - oder eben auch mal verrückten Ideen nachgeht, indem man einen Song wie 'Taenia' mit Bläsern anreichert, die sich tatsächlich wunderbar ins Gesamtkonzept der Nummer einfügen.
"Conjure" gehört letztendlich zu denjenigen Platten aus dem Sludge-Segment, für die man kein Studium der brachialen Künste abgelegt haben muss, welche aber dennoch mit genügend Anspruch um die Ecke kommt, um mehr als nur ein grooviges post-metallisches Ereignis zu sein. THE CROTALS hat nach längerer Pause ein weiteres Statement platziert, über das nicht nur die Band glücklich sein dürfte. Ganz klar empfehlenswert!
Anspieltipps: Trauma, Taenia, Silver Lakes
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes