CROW BLACK CHICKEN - Pariah Brothers
Mehr über Crow Black Chicken
- Genre:
- Blues Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.07.2016
- Jonestown
- Justice
- Bleedin'
- Calib
- South Roman Street
- The Prophet
- Panta Rhei
- Deer Meat Unloaded
- Ripples In The Sand
- Freedon
- Pat McManus
- Pariah Brothers
Feiner Mix aus Südstaaten-Rock und Blues.
Irland und Blues, das waren nicht unbedingt zwei Themen, die so recht zusammenpassen wollten. Zumindest, bis der große RORY GALLAGHER mit seinen famosen Scheiben auch den Blues-Hype auf der grünen Insel in Gang brachte. Die Nachwirkungen seines Schafffens scheinen dabei auch noch bis heute zu spüren zu sein, wie sonst könnte man sich erklären, dass sich auch Jahre nach seinem Ableben eine junge Truppe wie CROW BLACK CHICKEN ganz dem Blues-Shuffle und dessen typischen Trademarks verschreibt? Unbekannte sind die drei Jungs aus dem Städtchen Cork dabei schon lange nicht mehr, konnte das Trio doch insbesondere mit dem Livealbum "Deep South" in der europäischen Szene ganz schön für Wirbel sorgen. Mit "Pariah Brothers" steht nun der dritte Studio-Langspieler der Iren in den Startlöchern, der gleichzeitig den bisherigen Erfolg der Band untermauern soll.
Musikalisch ist das hier gebotene Material dabei mit dem großen irischen Blues-Idol natürlich nicht zu vergleichen, denn wo Mr. Gallagher eher traditionell unterwegs war, bedient sich das Power-Trio munter bei sämtlichen modernen Spielarten des Genres. Schon der Opener 'Jonestown' ist dementsprechend im Kern eine waschechte Blues-Nummer, versprüht aber mit seinen feinen Gitarren-Licks gleichzeitig auch diesen amerikanischen Südstaaten-Vibe, wie man ihn beispielsweise von den Rockern LYNYRD SKYNYRD her kennt. Ein Eindruck, der sich auch beim folgenden 'Justice' fortsetzt, das mit wunderbaren Slidegitarren, einer markanten Hookline und vor allem der eindringlichen Stimme von Fronter und Gitarrist Christy O'Hanlon überzeugen kann. Trotz dieses bärenstarken Beginns hat das Trio hier aber sein Potential noch lange nicht ausgeschöpft, sondern legt mit dem kantigen Rocker 'Bleedin'' im Anschluss einen echten Hit vor, der in dieser Form auch locker aus der Feder von Warren Haynes stammen könnte.
Auf der kompletten Albumdistanz können die Iren das bestechend hohe Niveau der ersten Viertelstunde allerdings nicht ganz halten und so schleichen sich gerade in der Mitte der Platte mit 'Deer Meat Unloaded' und dem etwas planlosen 'Panta Rhei' auch zwar Lückenbüßer ein, auf die ich durchaus hätte verzichten können. Im Anschluss an diese beiden Nummern tut sich dann auch die entspannte Halbballade 'Ripples In The Sand' etwas schwer, denn mehr als ein solider Song kommt auch hier nicht zustande. Damit ist dann die kurze Schwächephase auch beendet und das Schluss-Trio 'Freedom', 'Pat McManus' und der psychedelische Titeltrack 'Pariah Brothers' zieht noch einmal sämtliche Register, wobei stellenweise sogar einige dezente LED ZEPPELIN-Referenzen ihren Weg in den insgesamt extrem vielfältigen Sound der Iren finden.
Abgerundet wird der Silberling schlussendlich von einer erdigen und extrem dynamischen Produktion, die dafür sorgt, dass "Pariah Brothers" dem guten Ruf, der den Jungs seit dem letzten Langspieler vorauseilt, mehr als gerecht wird. Sieht man mal von dem kleineren Durchhänger in der Mitte der Spielzeit ab, dann liefert die Platte einen erfrischenden Mix aus Southern Rock, psychedelischem Hard Rock und klassischem Blues ab, der sich auch problemlos mit Genre-Größen wie etwa GOV'T MULE messen kann. Bleibt zu hoffen, dass die drei Iren auch bald den Weg auf deutsche Bühnen finden, denn ich bin mir sicher, dass das Material der Scheibe in einem kleinen schwitzigen Club erst all seine Stärken entfalten wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs