CROWN OF AUTUMN - Byzantine Horizons
Mehr über Crown Of Autumn
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 05.04.2019
- A Mosaic Within
- Dhul-Qarnayn
- Scepter And Soil
- Cyclopean
- Lo Sposo Dell'Orrizonte
- Everything Evokes
- Walls of Stones, Tapestries Of Light
- Whores For Eleusis
- Lorica
- Roman Diary
- Our Withering Will
Ein Comeback mit Sternchen - und Ausrufezeichen!
Wenn man der Realität mal ins Auge sehen möchte, wird man sicherlich auch die Meinung teilen, dass die ganz großen Tage einer Band wie LACUNA COIL gezählt sind. Mit dem wachsenden Erfolg und dem stetigen Hype um Frontdame Cristina Scabbia ist der musikalische Output in den letzten Jahren bzw. auf den letzten Releases ins Hintertreffen geraten und bei weitem nicht mehr so aufregend wie beispielsweise noch zu "Unleashed Memories"-Zeiten. Das eröffnet einer Band wie CROWN OF AUTUMN ungeahnte Möglichkeiten, wenngleich eine ähnliche Chance bereits vor acht Jahren im Raum stand, als sich die Band zum ersten, vorerst aber leider auch zum letzten Mal zu Wort gemeldet hat. "Byzantine Horizons" ist folglich eine Art Comeback, für das sich das Düster-Metal-Projekt eine Menge Zeit genommen hat, in das CROWN OF AUTUMN aber auch spürbar investiert hat - denn kompositorisch hat die Truppe seit dem Release von "Splendours From The Dark" noch einmal deutlich zugelegt.
Dabei offenbart die Truppe zunächst einmal keine großen Veränderungen; es bleibt bei einem sehr melodischen Mix aus alternativ angehauchtem Modern Metal und vereinzelten Gothic-Parts, der aber exakt dann richtig spannend wird, wenn sich die beiden Vokalisten Gianluigi und Emanuele duellieren. Abseits jeglicher Beauty/Beast-Klischees ergänzt sich das Duo mindestens genauso perfekt wie einst die Kollegen von LACUNA COIL, nur eben mit dem Unterschied, dass man sich musikalisch noch viel breiter aufstellt als die Kollegen aus dem eigenen Land. Da akzeptiert man auch mal, dass CROWN OF AUTUMN hin und wieder die Female-Fronted-Klischees bedienen ('Everything Evokes'), nimmt die eine oder andere balladeske Note gerne in Kauf ('Walls Of Stones, Tapestries Of Light'), bekommt im Gegenzug aber auch eine Vielzahl unterschiedlich gearteter Ohrwürmer, die vom melodischen Classic Metal bis hin zum zeitgemäßen Gothic-Stoff alles aufbieten, was die Szene hergibt - und das ohne jedweden heterogenen Ausbruch.
"Byzantine Horizons" mag am Ende zwar ein paar poppige Nuancen bereithalten, und man darf auch den glatten Sound nicht verschweigen, doch all das kann man schnellstens verzeihen, weil CROWN OF AUTUMN richtig starke Songs gesammelt hat und die ewig lange Wartezeit mit einem echten Hit-Package beendet. Das macht die Misere rund um die eben genannten Vorreiter der düsteren Sounds nicht besser, ist aber eine mehr als ausreichende Entschädigung für die vielen versäumten Highlights. "Byzantine Horizons" ist das beste LACUNA COIL-Album, das die Band selbst nicht geschrieben hat - und das ist wesentlich mehr, als man nach der langen Pause hätte erwarten können. Glückwunsch zum gelungenen Comeback!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes