CROWN OF GLORY - A Deep Breath Of Life
Mehr über Crown Of Glory
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Metal Heaven/ Soulfood
- Release:
- 22.02.2008
- The Calling
- Pathfinder
- The Raven's Flight
- Inspiration
- The Prophecy
- Save Me
- Anthem Of The End
- Mirror, Mirror
- Ikarus
- See You Rise
- The Lament Of The Wind
Seit zehn Jahren treiben die Eidgenossen von CROWN OF GLORY nun schon ihr Unwesen im rockigen Underground und haben seitdem zwei Mini-CDs unter das Volk gebracht. Mit dem nun erscheinenden Debütalbum "A Deep Breath Of Life" möchte sich das Sextett aber endlich auch einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren und bewegt sich musikalisch dabei irgendwo in der Schnittmenge von EDGUY, HELLOWEEN und ROYAL HUNT. Die eine oder andere Prise Hardrock darf als Schweizer natürlich auch nicht fehlen. Rein von der Zusammenstellung scheint es auf den ersten Blick kein allzu exotischer Strauß Musik zu sein, aber bekanntlich schmeckt es bei Muttern immer am besten. Dabei loten die Jungs das fest definierte Genre bis an seine Grenzen aus, ohne diese dabei jemals gefährlich zu überschreiten. Kein großes Risiko also für Freunde dieser Musikrichtung.
Knackige Heavy-Rock-Nummern, zahlreiche klassische Metalstücke mit allerhand Double-Bass-Geballer, einige Up-Tempo-Songs und die obligatorischen Balladen - CROWN OF GLORY präsentieren uns mit ihren zehn Songs melodischen Metal, der zwar letztendlich ohne größere Überraschungen und Höhepunkte auskommen muss, dafür aber handwerklich sehr gut gemacht ist. Besonders Keyboarder Philipp Meier überrascht mit schönen Flächen und zum Teil wahnwitzigen Soloduellen mit Gitarrist Markus Muther, die schon gar an legendäre Malmsteen-/Johansson-Zeiten erinnern. Auch Sänger Heinz Muther weiß über weite Strecken zu überzeugen, klingt dabei sehr oft nach Tobias Sammet und hat speziell bei 'Pathfinder' vielleicht etwas zu tief in der HELLOWEEN-Trickkiste gestöbert. In den vielen hohen Tonlagen liegt er, gemessen am Genrestandard, im grünen Bereich, lässt dagegen in den tieferen Passagen einige Punkte liegen.
Positiv aus dem Rahmen fallen der rockige Opener 'The Calling', das schön treibende und mit viel Dynamik versehene 'The Raven's Flight' (dem Hörensagen nach soll hier Tom S. Englund von EVERGREY für die tiefen Parts in den Strophen verantwortlich gewesen sein - ohne Gewähr), das im letzten Refrain mit schönen weiblichen Vocals gekrönte 'Inspiration', der Mid-Tempo-Stampfer und mit großartigen Chören ausgestattete 'Ikarus' und die fast schon als Soundtrack durchgehende Abschlussballade 'The Lament Of The Wind'. Ansonsten bewegen sich die Schweizer arg in klassischen Songstrukturen mit vorhersehbaren Harmoniewechseln. Hier fehlt ein wenig die eigene Note, das i-Tüpfelchen, mit dem sich CROWN OF GLORY aus der Masse herausheben könnten. So gesehen bewegt man sich hart an der Grenze von "nett, aber unspektakulär". An der eigenen Duftnote sollte man in Zukunft noch verstärkt arbeiten.
Für den Mix zeigt sich Dennis Ward (PINK CREAM 69) verantwortlich, der den Jungs zwar kein Metalbrett gezaubert hat, dafür aber auch hier keine Qualitätsstandards unterschreitet. Für meinen Geschmack hätte man im Schlagzeug- und Gitarrenbereich gerne noch etwas mehr Brot bei die Fische geben können, aber letztendlich ist natürlich auch so alles im grünen Bereich. Ich möchte jetzt "A Deep Breath Of Life" nicht wirklich als Stangenware abkanzeln, es ist halt einfach "nur" ein solides Melodic-Metal-Album, das keinen Genreliebhaber enttäuschen wird.
Anspieltipps: The Raven's Flight, Ikarus, The Lament Of The Wind
- Redakteur:
- Chris Staubach