CROWN OF THORNS - Karma
Mehr über Crown Of Thorns
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Voodoo Island
- Release:
- 05.08.2002
- Believer
- Gotta Get Next To You
- 'Til You've Had Enough
- Shed No Tears
- Before It Slips Away
- Let's Start Over Again
- I'm Sorry
- Alone Again
- Keep On Survivin'
- Once In My Life
Auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album spielen CROWN OF THORNS melodische Rockmusik der alten Schule. "Karma" besteht aus zehn Songs, wie man sie so heute nur noch selten auf Neuveröffentlichungen findet. Lieder wie "Believer" oder "Before It Slips Away" könnten genau so gut auf einer über zehn Jahre alten LP zu finden sein. Zweifellos ein Album für alle, die sich nach den seligen Zeiten sehnen, als Bands wie KISS oder später DEF LEPPARD, in Deutschland BONFIRE und WARLOCK noch die alleinigen Herrscher der Hard Rock Szene waren.
Der kreative Kopf hinter CROWN OF THORNS ist das Allround-Musiktalent Jean Beauvoir aus Chicago, der schon als Kind in verschiedenen Bands tätig war. Neben seiner Band CROWN OF THORNS zeichnet der Sohn haitianischer Eltern verantwortlich für mehrere Soloalben und hat in vielen bekannten Songs seine Finger mit drin. Er arbeitete unter anderem mit Künstlern wie KISS, den RAMONES, JOHN WAITE und LIONEL RICHIE zusammen. Der Titeltrack zum Stallone-Thriller "Cobra", "Feel The Heat" stammt ebenfalls aus Beauvoirs Feder.
Ein Highlight auf "Karma" ist sicherlich der vierte Track. Die Ballade "Shed No Tears" ist ein Duett mit keiner geringeren als der deutschen Grande Dame des Hard Rock, der ehemaligen "Warlock-Priesterin" Doro Pesch. Eine langsame, gefühlvolle Nummer, die sich sofort ins Hirn schmeichelt. Dennoch: Das Lied ist fast zu schön - sprich: zu glatt - um wahr, beziehungsweise richtig genial zu sein. Und das ist ein Phänomen, das auf der kompletten CD umher geistert: Die Nostalgie-trächtigen Songs sind zweifellos gut und mega-eingängig. Aber gerade dadurch besteht aber eine gewisse Gefahr, dass die CD - zumindest für Leute, die nicht zu oben genannter Gruppe gehören - schnell langweilig werden könnte. Ein gewisser letzter Kick fehlt "Karma" deshalb noch.
Das Debüt von CROWN OF THORNS wurde seinerzeit immer wieder verschoben, da man Angst hatte, mit Melodic Rock zu Zeiten der großen Grunge-Welle keinen Erfolg zu haben. Mittlerweile hat die Band seit 1993 (inklusive "Karma") sechs Alben veröffentlicht. Ob die Musik damals wirklich weniger Fans gefunden hätte als heute, erscheint aber doch fraglich. Wer auf solide, abwechslungsreiche und manchmal etwas altbacken wirkende Rockmusik steht, der muss CROWN OF THORNS einfach lieben. Alle anderen lädt "Karma" zumindest dazu ein, ein wenig in (Pubertäts?)-Nostalgie zu schwelgen.
Anspieltipps: Shed No Tears, Before It Slips Away, Alone Again, Once In My Life
- Redakteur:
- Mathias Kempf