CROWN, THE - Possessed 13
Mehr über Crown, The
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 20.10.2003
- No Tomorrow
- Face Of Destruction - Deep Hit Of Death
- Deliverance
- Cold Is The Grave
- Dream Bloody Hell
- Morningstar Rising
- Are You Morbid?
- Bow To None
- Kill'em All
- Natashead Overdrive
- Zombified
- Dawn Of Emptiness
- In Memoriam
Erinnert Ihr Euch noch an den 70er-Jahre-Horrorklassiker "Die Körperfresser kommen" mit Donald Sutherland? Coole Story, wo Menschen durch Klone Alien´scher Provenienz ersetzt werden, die dann willenlos und bemerkenswert maulf durch die Botanik watscheln.
Nun, offensichtlich ist diese beklemmende Vision nun Wirklichkeit geworden, denn irgendwo in Fennoskandien hoppeln derzeit 5 Figuren vom Planeten Wiehießerdochgleich rum, die sich als THE CROWN ausgeben. Und das offensichtlich sehr überzeugend, denn man hat sie ins Studio gelassen, um ein neues Album aufzunehmen.
Keine Ahnung, ob "Possessed 13", so der an und für sich recht schnuckelige Titel der Scheibe, rückwärts abgespielt irgendwelche verwegenen KleinegrüneMännchen-Parolen wie "Gegen eig´nen Willen gibt es gute Pillen" oder "Brägen leer und Schniedel klein, so muß der brave Alien sein" propagiert, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch jedenfalls verbreitet das gute Stück gleichgeschaltete Langeweile und verhält sich zu früheren Werken der Band wie Diesel zu Flugbenzin.
Nichts Anderes als eine leere Hülle liefert das Quintett hier ab: die Verpackung, keine Frage, stimmt; superbe Spieltechnik, töfte Produktion - wobei meiner einer den immer gleichen Studio Fredman-Sound allmählich auch nicht mehr hören kann -, mächtig viel Dampf, kultige Aufmachung (köstlich: das Cover!) und prächtig bösartige Gesänge von Früher-mal-und-jetzt-auch-wieder-Schreihals Johan (die Gretchenfrage "Lindberg oder Lindstrand" ersparen wir uns an dieser Stelle).
Aber, aber, aber: wo sind die sprudelnde Kreativität und überschäumende Spielfreude, die hymnischen Melodien und mit Inbrunst mitgrölbaren Refrains, die fetten Riffs und wohlig wüst wütenden Blast-Parts der Vergangenheit? Lediglich die Kracher "Natashead Overdrive" und "Zombified" sowie das dezent groovende "Bow To None" erreichen ansatzweise das Niveau vergangener Glanztaten, ansonsten regiert monotone, ja austauschbare, allenfalls zur Hintergrundbeschallung taugliche Langeweile. Da legt nicht nur Sutherlands Don die Stirn in Falten, sondern auch der verduzte Fan der Band würde am Liebsten die "Men In Black" kontaktieren, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Sicher, wie zu allen Veröffentlichungen der Truppe wird es auch zu "Possessed 13" bis zu 6 Milliarden verschiedene Meinungen geben und so mancher THE CROWN-Anhänger mag an der Platte durchaus Gefallen finden. Wer den schwedisch-finnischen Fünfer allerdings der Qualitäten wegen schätzte, die ihn zu Zeiten von "Hell Is Here" und - mit Abstrichen - "Deathrace King" auszeichneten, der wird nicht minder enttäuscht sein wie der Rezensent. Oder, um es mit den ebenso weisen wie unsterblichen Worten des früheren SODOM-Schlagwerkes Chris Witchhunter zu sagen: Arschlecken! Frohes Fest!
Anspieltips: Bow To None, Natashead Overdrive, Zombified
- Redakteur:
- Rainer Raithel